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Mo, 23.09.2024 06:15
pte20240923005 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie
Kreislaufwirtschaft ist weiterhin eine Utopie
Milla Sarjai von der Universität Jyväskylä kritisiert: Firmen setzen Modell nur vordergründig um
Jyväskylä (pte005/23.09.2024/06:15) - Hart ins Gericht geht Milla Sarjai von der Universität Jyväskylä ( https://www.jyu.fi/en ) mit Unternehmen, die zwar stets von umweltverträglicher Kreislaufwirtschaft sprechen, diese aber nur in Ansätzen realisieren. "Die Kreislaufwirtschaft wurde nur teilweise und in unvollkommener Form verwirklicht", klagt sie. In ihrer jetzigen Form werde sie kein hohes Maß an Nachhaltigkeit erreichen. Das Versprechen, ökologische Nachhaltigkeit zu schaffen, bleibe daher eine Utopie. Keine radikale Wende "Das Streben nach höheren Zielen wird als Herausforderung angesehen, oder diese werden bei Geschäftsaktivitäten gar nicht erst in Betracht gezogen. Auch finnische Unternehmen haben nur sehr zurückhaltend Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft ergriffen, und es gibt kaum radikale Veränderungen, obwohl die Kreislaufwirtschaft ein radikal anderes Wirtschaftsmodell ist", so die Doktorandin. Mehr als Recycling und verbesserte Produktion sei bei den Bemühungen nicht herausgekommen. Die Idee der Kreislaufwirtschaft könne jedoch viel radikalere Veränderungen in der Art und Weise ermöglichen, wie Ressourcen in der Gesellschaft genutzt werden. "Der Aufbau einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft nach dem Vorbild einer Kreislaufwirtschaft ist weitgehend unvollendet", so Sarjai. Das müssten Unternehmen und die Politik verstehen. "Wir müssen zu bedeutenderen Schritten in Richtung einer Kreislaufwirtschaft kommen, die eine höhere Nachhaltigkeit ermöglicht." Vordergründige Korrekturen Die derzeit weitverbreitete Popularität der Kreislaufwirtschaft beruhe auf ihrem "Wunderwaffen"-Versprechen als Lösung für die mangelnde Umweltverträglichkeit der Industrie. Daher sei es nicht verwunderlich, dass die Kreislaufwirtschaft in weniger als einem Jahrzehnt zu einem heißen Diskussionsthema geworden ist, das von Regierungen und privaten Organisationen gleichermaßen gefördert wird. Der Kreislaufwirtschaft werde nachgesagt, dass sie wirtschaftliche Vorteile schafft und die Nachhaltigkeit in Unternehmensaktivitäten fördert. In den vergangenen Jahren hätten zwar viele Unternehmen ihre Geschäfte nach den Ideen der Kreislaufwirtschaft verändert. Doch in den meisten Fällen sei es bei vordergründigen Korrekturen geblieben - wie Recycling, Energieeffizienz und die Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energiequellen oder Materialien.
(Ende)
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