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Mo, 09.09.2024 06:10
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pte20240909003 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

Arme Unternehmer sind meist unterbewertet

Untersuchung eines Entrepreneur-Experten zeigt vielerorts fehlende Unterstützung im Umfeld
Afrikanischer Kleinunternehmer: wichtig für die heimische Wirtschaft (Foto: pixabay.com, _Mukula)
Afrikanischer Kleinunternehmer: wichtig für die heimische Wirtschaft (Foto: pixabay.com, _Mukula)

Notre Dame (pte003/09.09.2024/06:10) - Auch arme Menschen sind Unternehmer - aber Mythen über Armut und Unternehmertum erschweren ihnen einen erfolgreichen Werdegang. Zu dem Schluss kommt Michael H. Morris, Marketing- und Entrepreneur-Experte von der Keough School of Global Affairs ( https://keough.nd.edu/ ) an der University of Notre Dame ( https://www.nd.edu/ ). Er wollte wissen, ob die Gründung von Unternehmen ein brauchbares Instrument zur Armutsbekämpfung sein kann. Seine Forschungsergebnisse sind auf "The Conversation" veröffentlicht worden.

Förderung ist entscheidend

Jeder fünfte Mensch gilt weltweit als arm. Selbst in entwickelten Ländern wie den USA liegt die Armutsquote bei über zwölf Prozent. Morris hat sich in seiner Analyse gefragt, ob Menschen in Armut mit Firmengründung Wege in den Wohlstand schaffen. "Meine Arbeit hat gezeigt, dass dies möglich ist - mit der richtigen Art von Unterstützung. An dieser Unterstützung mangelt es jedoch häufig", so Morris.

Ein Problem sei die Unwissenheit: "Die meisten Menschen wissen einfach nicht viel über Armut und Unternehmertum", so der Experte. Es gebe dazu wenig Daten, aber viele Mythen. Diese falschen Vorstellungen haben laut Morris Beamte der öffentlichen Verwaltung, Fachleute für wirtschaftliche Entwicklung und Akademiker beeinflusst. Daher würden sie dazu neigen, die wichtige wirtschaftliche und soziale Rolle dieser Firmen unterzubewerten.

Wichtig in Entwicklungsländern

In seiner Forschungsarbeit hat Morris Fakten über Armut und Unternehmertum zusammengetragen. Global gesehen werden die meisten Firmen von Menschen aus benachteiligten Verhältnissen gegründet und nicht von Wohlhabenden. Solche Kleinunternehmen bildeten das Rückgrat vieler Entwicklungsländer, in denen teils über 50 Prozent der Bevölkerung in Armut leben. Auch wenn sie oft nur geringe Gewinne erwirtschaften, böten sie Millionen armer Menschen Arbeitsplätze, schafften Werte auf dem Markt und würden Nischen besetzen, die für etablierte Unternehmen nicht attraktiv sind. Zudem seien sie wichtig für die soziale Stabilität.

"Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen deutet darauf hin, dass ein höheres Maß an Unternehmertum mit einem stärkeren Rückgang der Armut einhergeht. So ergab eine Analyse, dass in Gebieten mit dem höchsten Anteil an Unternehmern unter den Armen die Armut über einen Zeitraum von sechs Jahren am stärksten zurückging", konstatiert Morris.

Kernproblem vieler Unternehmer sei, Mittel in Ziele umzuwandeln. Mangele es einem Unternehmer an Buchhaltung, Verkauf oder Lagerverwaltung, sollte eine finanzielle Förderung an andere Formen der Unterstützung gekoppelt werden, um effektiv zu sein. "Eine Investition ist wahrscheinlich produktiver, wenn sie mit der Teilnahme an Schulungs- und Mentorenprogrammen verbunden ist. Der Zugang zu Gründerzentren, die Teilnahme an Vernetzungsveranstaltungen und ähnliche Entwicklungsaktivitäten sind ebenfalls wichtig", schließt Morris.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Lutz Steinbrück
Tel.: +43-1-81140-300
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Website: www.pressetext.com
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