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Mi, 04.09.2024 06:00
pte20240904001 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung
Frauen zahlen für Kredite mehr als Männer
Laut Untersuchung der University of Bath verstärkt Künstliche Intelligenz die Ungleichbehandlung
Bath (pte001/04.09.2024/06:00) - Frauen schneiden bei Kreditverhandlungen meistens deutlich schlechter ab. Zu dem Schluss kommt Christopher Amaral von der University of Bath ( https://www.bath.ac.uk/ ) in einem Fachbeitrag für das Online-Portal "The Conversation". Die wissenschaftliche Literatur lege nahe, dass Verkäufer Frauen schlechtere Konditionen anböten, weil sie glauben, dass diese weniger über den Markt wissen und daher weniger beurteilen könnten, ob sie ein faires Angebot erhalten. KI gegen Diskriminierung Eine immer drängendere Frage sei, wie sich dieser Umstand auf die Künstliche Intelligenz (KI) auswirke, die bei der Kreditvergabe eine immer größere Rolle spiele. "Man könnte meinen, dass KI die Diskriminierung von Frauen bei der Kreditvergabe verringert, indem sie vielleicht die Voreingenommenheit von Vertriebsmitarbeitern ausgleicht. Tatsächlich deutet eine Studie meiner Forschungsgruppe jedoch darauf hin, dass sich die Situation noch verschlimmern könnte", schreibt Amaral. Die Forscher haben über 50.000 Autokredite in Kanada analysiert. Dabei fanden sie weitere Beweise für die Diskriminierung von Frauen. In der Kreditforschung ist die Standardmethode zum Vergleich von Krediten als "erwarteter Nutzen" bekannt. Dieser misst den Nutzen eines Kredits für Kunden, indem er Faktoren wie den Zinssatz, die Wahrscheinlichkeit der Kreditvergabe und den Aufwand des Verkäufers für den Kreditnehmer berücksichtigt. "Wir fanden heraus, dass der erwartete Nutzen von Krediten für Frauen um 68 Prozent niedriger war als für Männer", so der Experte. KI lernt von früheren Deals "In einer idealen Welt würde die Einbindung von KI in den Prozess der Kreditvergabe bedeuten, dass diese automatisiert wird", so Amaral. Stattdessen bestehe die Chance für Kreditgeber darin, maschinelles Lernen einzusetzen, um die Provisionen so zu optimieren, dass die Vertriebsmitarbeiter Zinsen auswählen, die für den Kreditgeber höhere Gewinne erwarten lassen. "Wir haben herausgefunden, dass die Kreditgeber auf diese Weise ihre Gewinne um acht Prozent steigern können. Das geht natürlich zu Lasten der Kunden. Der erwartete Nutzen sinkt in diesem Szenario um 20 Prozent", heißt es. Dabei liege der Rückgang bei Frauen bei 42 und bei Männern bei nur 17 Prozent. "Wir nehmen an, dass die KI zurückliegende Daten mit schlechten Kreditangeboten für Frauen bei der Vergabe neuer Kredite an andere Frauen bei der Entscheidung heranzieht, was die Ungleichbehandlung noch schlimmer macht."
(Ende)
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