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Di, 03.09.2024 10:30
pte20240903012 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung
Baumvielfalt in Städten: Eldorado für Schädlinge
Schweizer WSL-Forscher haben insgesamt über 500.000 Stadtbäume für ihre Analyse analysiert
Birmensdorf (pte012/03.09.2024/10:30) - Wegen der großen Baumvielfalt in den Städten haben eingeschleppte Schädlinge in Ballungszentren prozentual mehr Wirte als im Wald. Das ist relevant, da die meisten invasiven Arten durch den Handel eingeschleppt werden, und der findet in städtischen Gebieten statt, nicht in der Mitte des Waldes. Zu dem Schluss kommt eine neue Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft ( https://www.wsl.ch/de/ ) (WSL). "Unsere Studie bezieht sich aktuell zwar nur auf die Schweiz. Dennoch ist auch für andere europäische Ballungszentren eine ähnliche Situation zu erwarten", so Waldschutzexperte Benno Augustinus im pressetext-Interview. Klimawandel verschärft Problem Durch den internationalen Waren- und Personenverkehr werden immer mehr Wald- oder Landwirtschaftsschädlinge quer durch die Welt transportiert. Vor diesem Hintergrund haben die Schweizer Forscher die Baumarten-Zusammensetzung in 26 Schweizer Städten mit jener in umliegenden Wäldern verglichen. Dazu haben sie Baumkataster aus der ganzen Schweiz durchsucht. So kamen insgesamt über 500.000 Stadtbäume für die Analyse zusammen. "In Städten ist es wegen der dichten Bebauung und relativ wenig Grün oft wärmer als auf dem Land. Deshalb können Schädlinge, die auf dem Land (noch) kein Problem sind, ein Problem für städtische Bäume darstellen. In der durch den Klimawandel wärmeren Zukunft dürften diese Schädlinge aber auch im Wald ein Problem werden. Es lohnt sich also für Waldschutzexperten, ein Auge auf die Schädlinge in der Stadt zu halten", sagt Augustinus gegenüber pressetext. 1.300 Arten in Schweizer Städten In den untersuchten Schweizer Städten wachsen mehr als 1.300 Baumarten, die meisten davon nicht einheimisch, in den umliegenden Wäldern hingegen nur 76 Arten. In den Städten dominieren zumeist jedoch zahlenmäßig nur einige wenige Arten, wie Ahorne und Linden. In natürlichen Wäldern ist das sogar noch ausgeprägter: In den Wäldern, die in einem Umkreis von zehn Kilometern von Städten entfernt liegen, wachsen vor allem Fichten und Buchen - dann kommt lange nichts.
(Ende)
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