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pte20240821017 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness
Mikrobiom der Mutter beeinflusst Gehirnentwicklung beim Fötus
Bifidobacterium breve fördert laut britischer Studie eine gesunde Entwicklung in der Schwangerschaft
Cambridge (pte017/21.08.2024/10:30) - Die Bakterienart Bifidobacterium breve im Darm der Mutter unterstützt während der Schwangerschaft wahrscheinlich eine gesunde Entwicklung des Fötus. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Forschern der University of Cambridge ( https://www.cam.ac.uk ) gekommen. Das Bifidobacterium breve zählt zu den Bifidobakterien, die symbiotisch im Darm leben und probiotische Eigenschaften besitzen. Bei Neugeborenen machen Bifidobakterien 95 Prozent des Mikrobioms im Darm aus, bei erwachsenen Menschen immerhin noch gut ein Viertel. Die Forschungsergebnisse ( https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212877824001352?via%3Dihub ) sind vor Kurzem im Fachjournal "Molecular Metabolism" veröffentlicht worden. Mehr Nährstoffe fürs Mäusehirn Die Studie wurde an Mäusen durchgeführt. Dafür wurde die Entwicklung der Gehirne von Mäusen verglichen, und zwar von solchen, die in ihrem Darm über keine derartigen Bakterien verfügten und anderen, denen während der Trächtigkeit Bifidobacterium breve oral verabreicht wurde, die aber sonst über keine Bakterien in ihrem Darm verfügten. Der Nährstofftransport zum Gehirn verbesserte sich bei Föten von Muttertieren, die das Bakterium erhalten hatten. Zusätzlich konnten auch bei anderen Zellprozessen positive Veränderungen nachgewiesen werden, die mit dem Wachstum in Verbindung standen. Bei Bifidobacterium breve handelt es sich um sogenannte "gute Bakterien", die auch als Ergänzungsmittel in probiotischen Getränken und als Tabletten auf dem Markt sind. Fettleibigkeit oder chronischer Stress können bei schwangeren Frauen das Mikrobiom des Darms verändern. In der Folge kommt es häufig beim Fötus zu vermehrten Wachstumsstörungen. Die Kinder von bis zu zehn Prozent der erstgebärenden Mütter haben ein geringes Geburtsgewicht oder leiden unter einer fetalen Wachstumsrestriktion (FGR). Kann ein Kind im Mutterleib nicht richtig wachsen, besteht ein erhöhtes Risiko von Erkrankungen wie einer Zerebralparese bei Kleinkindern sowie Angststörungen, Depressionen, Autismus oder Schizophrenie im späteren Leben. Die Ergebnisse der aktuellen Studie gehen davon aus, dass die Einnahme von Ergänzungsmitteln mit Bifidobacterium breve während der Schwangerschaft die Entwicklung eines gesunden Kindes unterstützen kann. Neuer Therapieansatz Da die Studie wurde an Mäusen durchgeführt worden ist, konnten die Wirkungen von Bifidobacterium breve so beurteilt werden, wie es beim Menschen nicht möglich wäre. Die Forscher konnten die Genetik, andere Mikroorganismen und das Umfeld der Tiere genau kontrollieren. Erstautor Jorge Lopez-Tello geht jedoch davon aus, dass die festgestellte Wirkung des Bakteriums beim Menschen ähnlich sein wird. Das bedeutet, dass die Behandlung einer fetalen Wachstumsrestriktion sich auf die Veränderung des Darmmikrobioms der Mutter konzentrieren könnte und nicht auf die Verabreichung von Medikamenten. Außerdem bestehe das Risiko von Nebenwirkungen. Seniorautorin Amanda Sferruzzi-Perri erläutert, dass sich die Behandlungsansätze in diesem Bereich bisher auf die Verbesserung der Blutflusswege in der Mutter konzentrieren. Ihre Forschungsergebnisse wiesen jedoch darauf hin, dass dieser Ansatz falsch gewesen sein könnte und die Medizin sich mehr auf die Verbesserung der Darmgesundheit von schwangeren Frauen konzentrieren sollte.
(Ende)
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