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Mi, 21.08.2024 06:10
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pte20240821003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Wehen-Auslöser verjüngen alte Gehirne

US-Wissenschaftler setzen Wirkstoffe bei älteren Mäusen ein und bahnen Weg im Kampf gegen Alzheimer
Maiken Nedergaard und Kollegen machen alte Hirne wieder jung (Foto: University of Rochester)
Maiken Nedergaard und Kollegen machen alte Hirne wieder jung (Foto: University of Rochester)

Rochester (pte003/21.08.2024/06:10) - Prostaglandine, hormonelle natürliche Wirkstoffe, die zur Einleitung der Wehen bei Schwangeren eingesetzt werden, haben noch eine überraschend andere Wirkung: Sie verjüngen das Gehirn. Diesen Nachweis haben Mediziner der University of Rochester ( https://www.rochester.edu/ ) erstmals anhand älterer Mäuse nachgewiesen. Diese Erkenntnis könnte ein vielversprechender neuer Weg zur Bekämpfung von Alzheimer und Parkinson sowie des allgemeinen kognitiven Verfalls in zunehmendem Alter sein. Die Forschungsergebnisse ( https://www.nature.com/articles/s43587-024-00691-3 ) erschienen kürzlich im Forschungsjournal "Nature Aging".

Überschüsse zu entsorgen

Wenn das Gehirn richtig funktioniert, gibt es einen Überschuss an Proteinen, die sich bei energieintensiven Prozessen zwischen unseren Neuronen ansammeln. Diese Proteine müssen abgebaut werden, damit das Gehirn weiterhin ordnungsgemäß funktionieren kann. Ist dies nicht der Fall, dann können sie das Hirn verstopfen und zu Beta-Amyloid- und Tau-Protein-Verwirrungen führen, die ein Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit sind, oder zur Ansammlung von Alpha-Synuclein, die mit der Parkinson-Krankheit einhergeht. Die Folge kann auch Altersdemenz sein.

Für den Abtransport des Gehirnmülls, der in Form einer Liqor genannten Flüssigkeit vorliegt, sind winzige Pumpen zuständig, die diese letztlich in die Nieren befördert, wo sie abgebaut wird. Die leitende Forscherin Maiken Nedergaard hat mit ihrem Team festgestellt, dass die Pumpleistung mit zunehmendem Alter der Mäuse abnimmt. Die Folge ist eine Vermüllung des Gehirns, die dessen Funktionen beeinträchtigt. Dies stellten die Forscher mit Bildgebungs- und Partikelverfolgungstechniken fest.

Pumpleistung sinkt stark

So konnten sie nicht nur den Liquorfluss messen, sondern auch das Pulsieren der Lymphgefäße im Hals beobachten und aufzeichnen, das dazu beiträgt, den Liquor aus dem Gehirn zu ziehen. "Im Gegensatz zum Herz-Kreislauf-System, das mit dem Herz eine große Pumpe hat, wird die Flüssigkeit im Lymphsystem durch ein Netzwerk winziger Pumpen transportiert", sagt Co-Autor Douglas Kelley. Verglichen mit Jungtieren, nahm die Pumpleistung bei älteren Mäusen bis zu 63 Prozent ab. Nach Zugabe von Prostaglandin nahmen die Häufigkeit der Kontraktionen der Pumpen sowie der Fluss des verschmutzten Liquors aus dem Gehirn zu. Beide Werte erreichten wieder jene, die bei jüngeren Mäusen beobachtet wurden.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
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Website: www.pressetext.com
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