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Fr, 26.07.2024 11:30
pte20240726012 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung
Verschwörungstheorien lieben Digitalspionage
Suchmaschinen und Apps geraten immer öfter in den Fokus und treiben Gesellschaften auseinander
Paderborn/Göttingen (pte012/26.07.2024/11:30) - Suchmaschinen und Apps geraten immer öfter in den Fokus von Verschwörungstheoretikern, wie eine neue Studie der Universitäten Paderborn ( https://uni-paderborn.de ) und Göttingen ( https://www.uni-goettingen.de ) zeigt. Die Forscher haben darin das Ausmaß, die Ursachen und die Folgen mit empirischen Daten belegt. Die Ergebnisse sind in "Information Systems Research"veröffentlicht. "Amazon Echo hört ab" Der Studie liegt eine Ausgangsbefragung von über 1.000 Personen in den USA zugrunde. Diese verdeutlicht, dass das Wissen um und der Glaube an technologiebezogene Verschwörungstheorien weitverbreitet ist. So haben 67 Prozent der Befragten von der Theorie gehört, dass die smarten Amazon Echo-Lautsprecher die Nutzer abhören, auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist. 36 Prozent davon stimmen dieser Theorie sogar zu. In einer Feldstudie hat das Team die Entstehung des Glaubens an Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der Corona-Warn-App in Deutschland analysiert. Hierbei ist die Annahme, dass der Zweck, die Corona-Bekämpfung, nur vorgeschoben ist, und eigentlich die Bevölkerung ausspioniert werden soll. Ein Labor-Experiment zu einem fiktiv neu eingeführten smarten Autoassistenzsystem lieferte hierzu zusätzliche Erkenntnisse in Bezug auf die Wahrnehmung. "Verschwörungsmentalität" Zudem haben die Wissenschaftler eigenen Angaben nach auch Hinweise darauf gefunden, wonach der Glaube an technologiebezogene Verschwörungstheorien nachteilige Folgen hat, die über die Nutzung der Technologie hinausgehen. Die Daten deuten darauf hin, dass der Glaube an technologiebezogene Verschwörungstheorien eine Eigendynamik in Gang setzen kann, durch die Individuen eine "Verschwörungsmentalität" entwickeln. "Die durch solche Überzeugungen geförderte Denkweise erschwert die soziale Zusammenarbeit und einen konstruktiven politischen Diskurs, was die Fähigkeit der Gesellschaft, auf zukünftige Krisen zu reagieren, beeinträchtigen könnte", verdeutlicht Manuel Trenz, Professor für Interorganisationale Informationssysteme an der Universität Göttingen.
(Ende)
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