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Fr, 19.07.2024 06:10
pte20240719003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung
TV-Ärzte im Visier von Deepfake-Betrügern
Vertrauen vieler ahnungsloser Nutzer wird in den sozialen Medien oftmals schamlos ausgenutzt
Newcastle (pte003/19.07.2024/06:10) - Einige der bekanntesten TV-Ärzte Großbritannien werden zunehmend in Videos "deepfaked", um Produkte mit Betrugsabsicht in den sozialen Medien zu verkaufen. Vertrauenswürdige Persönlichkeiten wie Hilary Jones, Michael Mosley und Rangan Chatterjee werden folglich missbraucht, um Produkte zu bewerben, die angeblich gegen Bluthochdruck und Diabetes helfen, berichtet der britische Journalist Chris Stokel-Walker ( https://www.stokel-walker.com ) in "The BMJ". Schattenseiten der KI Beim Deepfaking wird Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt, um eine digitale Ähnlichkeit einer realen Person herzustellen, die dann im Video mit einem Körper agiert, der nicht ihr eigener ist. Obwohl es in diesem Bereich keine zuverlässigen Daten gibt, geht eine aktuelle Studie davon aus, dass von allem Menschen, denen Deepfakes zu wissenschaftlichen Themen gezeigt werden, nur jeder Zweite sie von tatsächlichen Videos unterscheiden kann. Laut Deepfake-Experte Henry Ajder hat die rasche Demokratisierung von zugänglichen KI-Tools für das Klonen von Stimmen und der Herstellung von Avataren bei Betrug und der Übernahme fremder Persönlichkeiten zu einer deutlichen Veränderung und massiven Zunahme geführt. Auch wenn derartige Videos gesperrt werden, tauchen sie, so der Experte, am nächsten Tag unter einem anderen Namen wieder auf. Ein Sprecher von Meta, der Konzern, dem unter anderem WhatsApp, Facebook, und Instagram gehören und auf diesen Plattformen viele Clips von dem pensionierten Arzt John Cormack zu sehen waren, erklärt gegenüber "BMJ", dass die veröffentlichten Beispiele untersucht werden. Derartiger Content sei nicht gestattet und jeder, der solche Videos sieht, sollte sie sofort an das Unternehmen melden, um sie weiter zu untersuchen. Deepfakes im Trend Laut Stokel-Walker machen Deepfakes Jagd auf die Gefühle der Menschen. Wenn es dann um medizinische Produkte geht, bekommt die emotionale Verbindung mit der Person, die von einem vermeintlichen "Wundermittel" oder einem angepriesenen "großartigen Produkt" erzählt, eine noch größere Bedeutung. Versucht ein Fremder die Vorzüge einer bestimmten Behandlung schmackhaft zu machen, kann das Verdacht erregen. Kennt der Rezipient hingegen diese Person aus den sozialen Medien, dem Fernsehen oder dem Radio, dann wird ihnen eher geglaubt. Ajder betont, dass es auch schwierig sein kann, Deepfakes zu erkennen, da die Technologie Fortschritte gemacht hat. "Die zunehmende Menge an derartigen Videos legt jedoch nahe, dass auch schlechte Schauspieler durchaus erfolgreich sein können", betont der Wissenschaftler abschließend.
(Ende)
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