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Do, 11.07.2024 06:05
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pte20240711002 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

US-Bücherverbote zielen auf Diskriminierte

Schulen und Bibliotheken sperren laut Studie meist Inhalte über Schwarze und LGBTQ+Personen
Autorin: Schwarze Frauen häufiger von Büchersperren in den USA betroffen (Foto: pixabay.de/voltamax)
Autorin: Schwarze Frauen häufiger von Büchersperren in den USA betroffen (Foto: pixabay.de/voltamax)

Boulder (pte002/11.07.2024/06:05) - US-Schulen und Bibliotheken nehmen vermehrt Bücher aus den Regalen, die von einigen als kontrovers angesehen werden. Oft handeln diese von Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen und wurden von ihnen geschrieben. Das belegt eine Studie ( https://academic.oup.com/pnasnexus/article/3/6/pgae197/7689238?login=false ) von Forschern der University of Colorado (UC) Boulder ( https://www.colorado.edu/ ), deren Ergebnisse in den "Proceedings of the National Academy of Sciences Nexus" nachzulesen sind.

" Woke" Kinderbücher im Visier

Mitautorin Katie Spoon hat die mehr als 2.000 Bücher kategorisiert, die in den Jahren 2021 und 2022 in Schulen und Bibliotheken gesperrt worden sind. "Uns ist aufgefallen, dass die meisten Bücher Kinderbücher über diverse Charaktere waren", sagt Spoon. LGBTQ+Romane für junge Erwachsene machten etwa zehn Prozent der gesperrten Bücher aus.

Die Analyse zeigt auch, dass die Wahrscheinlichkeit eines Bücherverbots für schwarze Autoren fast fünfmal höher ist als bei weißen Autoren. Etwa ein Viertel der Autoren der verbotenen Bücher sind farbige Frauen, die mit größerer Wahrscheinlichkeit Kinderbücher über diverse Charaktere geschrieben haben.

Politische Motivation vermutet

Die Ergebnisse decken sich mit Daten der American Library Association. Demnach handelt die Hälfte der über 4.000 Bücher, die 2023 von Verbotsversuchen betroffen waren, von LGBTQ+Personen oder Schwarzen oder wurden von ihnen verfasst. Die Studie der CU Boulder zeigt auch, dass Bezirke mit Buchverboten nicht unbedingt die konservativsten waren. Stattdessen waren Gebiete, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten an konservativem Boden verloren hatten, eher von Verboten betroffen. "Das lässt uns vermuten, dass es neben der Zensur auch eine politische Motivation gibt", resümiert Spoon.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Lutz Steinbrück
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