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Mi, 12.06.2024 08:00
pts20240612012 Medizin/Wellness, Unternehmen/Wirtschaft
Interpharma Gesundheitsmonitor 2024
"Rösti-Graben" bei Gesundheitsfragen in der Schweizer Bevölkerung
Basel (pts012/12.06.2024/08:00) - Im Vergleich zur restlichen Schweiz ist in der Romandie ein differenziertes Stimmungsbild hinsichtlich Gesundheitsfragen erkennbar. Während gesamtschweizerisch gesehen die Leistungen des Gesundheitswesens höher als dessen Kosten gewichtet werden, sind in der französischsprachigen Schweiz sowohl ein höherer wahrgenommener Kostendruck als auch eine grössere Reformbereitschaft zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz ist sich die Schweizer Bevölkerung bewusst, dass ein qualitativ hochwertiges Gesundheitswesen mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten verbunden ist, welche finanziert werden müssen. Das zeigt der heute veröffentlichte Interpharma Gesundheitsmonitor des gfs.bern. Eine Modernisierung des Preisbildungssystems für innovative Medikamente und eine verstärkte Digitalisierung im Gesundheitswesen können dabei helfen, ein ausgewogenes Verhältnis von Kosten und Nutzen für ein nachhaltiges Gesundheitswesen zu fördern. Insgesamt ist sich die Schweizer Bevölkerung der hohen Qualität des Gesundheitswesens bewusst. Auch die Pharmaindustrie trägt ihren Teil dazu bei und wird als bedeutsam für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz angesehen. Die hohe Qualität des Gesundheitswesens ist jedoch mit Kosten verbunden, welche für einen Teil der Menschen eine Belastung darstellen. Trotzdem kann kein mehrheitsfähiger Konsens für tiefgreifende Reformen gefunden werden. Denn: Für eine Mehrheit ist eine hohe Leistungsfülle wichtiger als eine Senkung der Gesundheitskosten – somit steht eine Reduktion des bestehenden Leistungsangebots für die Stimmbevölkerung nicht zur Debatte. Ein "Rösti-Graben" bei Gesundheitsfragen Die Beurteilungen des Gesundheitswesens in den deutsch- und italienischsprachigen Landesteilen fallen hinsichtlich der meisten Dimensionen beinahe identisch aus. In der Romandie zeigt sich hingegen ein anderes Bild: Während gesamtschweizerisch gesehen die Qualität des Gesundheitswesens von mehrheitlichen 73 % der Bevölkerung als gut oder sehr gut bewertet wird, ist in der französischsprachigen Schweiz nur etwa jede zweite Person dieser Meinung. Zudem ist der wahrgenommene Problemdruck in Bezug auf die Gesundheitskosten in der Romandie deutlich höher, während Leistungseinschränkungen zugunsten einer Kostensenkung in diesem Landesteil mehrheitsfähig sind. So wären, je nach Höhe der Kostensenkung im Gesundheitswesen, drei Viertel der Personen aus der Romandie dazu bereit, auf eine freie Arzt- oder Spitalwahl zu verzichten - eine Massnahme, welche gesamtschweizerisch gesehen von keiner Mehrheit getragen werden würde. Neben einer höheren Reformbereitschaft ist auch eine optimistischere Einstellung gegenüber der zukünftigen Kostenentwicklung im Gesundheitswesen zu beobachten. Es ist nun an der Politik, konstruktive Lösungen über die Sprachgrenze hinaus zu präsentieren. Michèle Sierro, Verantwortliche Suisse romande bei Interpharma, meint dazu: "Die Menschen aus der Romandie nehmen den Gesundheitskostendruck wohl stärker wahr und scheinen daher eine besondere Sensibilität für dessen Entwicklung zu zeigen. Daraus ergibt sich eine höhere Reformbereitschaft – man ist bereit und gewillt, Probleme anzugehen und zu lösen. Dies bietet Chancen, längerfristig Lösungen für alle Schweizerinnen und Schweizer zu finden." Ansätze für ein nachhaltiges Gesundheitssystem Damit eine nachhaltige Gesundheitsversorgung gewährleistet werden kann, müssen die Patientinnen und Patienten und die Leistungen im Mittelpunkt stehen und es ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kosten und Nutzen zu achten. Interpharma hat hierfür bereits Lösungsansätze skizziert: Den Zugang zu innovativen Arzneimitteln ab dem Tag der Marktzulassung, die Modernisierung des Preisbildungssystems für Medikamente und die Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. All dies bietet Chancen, um das Gesundheitswesen fit für die Zukunft zu machen. Die Bevölkerung nimmt die Politik in die Verantwortung. Diese muss geeignete Rahmenbedingungen schaffen, damit die Kosten und der entstehende Nutzen in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinanderstehen. René Buholzer, Geschäftsführer von Interpharma, meint diesbezüglich: "Unsere Vision ist ein qualitativ hochwertiges Gesundheitswesen, welches die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt – und zwar unabhängig von jeweiligen Sprachgrenzen. Die forschende pharmazeutische Industrie will und kann sich am Nutzen ihrer Innovationen messen lassen. Doch damit dieser Nutzen für die Patientinnen und Patienten sich entfalten kann, braucht es einen unverzüglichen Zugang zu innovativen Medikamenten ab dem Tag der der Marktzulassung. In der Vergangenheit hat sich in diesem Punkt zu wenig getan, weshalb sich Interpharma weiterhin unermüdlich für eine Verbesserung der Situation einsetzt." Die repräsentative Umfrage "Interpharma Gesundheitsmonitor" wird seit 1996 einmal jährlich von gfs.bern im Auftrag von Interpharma durchgeführt. Zwischen dem 19. Februar und dem 17. März 2024 wurden schweizweit 1'200 Stimmberechtigte befragt.
(Ende)
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