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Di, 11.06.2024 10:30
pte20240611012 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness
Ältere erkunden Labyrinthe komplett anders
Unterschiede bei räumlicher Navigation sind so markant, dass KI das Alter vorhersagen kann
Irvine (pte012/11.06.2024/10:30) - Die räumliche Navigation nimmt mit zunehmendem Alter ab. Bei alternden Tieren wurde bereits nachgewiesen, dass sich auch die Art und Weise verändert, wie ein neues Umfeld erkundet wird. Forschern der University of California at Irvine ( https://uci.edu ) ist es nun erstmals gelungen, eine vergleichbare Veränderung des Erkundungsverhaltens auch bei Menschen mittleren Alters nachzuweisen. Erkundungsverhalten neu Laut dem leitenden Wissenschaftler Vaisakh Puthusseryppady zeigen Menschen mittleren Alters insgesamt weniger Erkundungsverhalten, wenn sie ein neue Labyrinth-Umgebung kennenlernen. Zudem scheinen sie ihre Priorität eher auf bestimmte wichtige Bereiche des Labyrinths zu legen und nicht auf das Gesamtbild. Die Forscher haben 87 Frauen und Männer rekrutiert, die im Schnitt 50 Jahre alt waren. Diese wurden 50 jungen Menschen mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren gegenübergestellt. Keine dieser freiwillig teilnehmenden Personen hatte zuvor an neurologischen Erkrankungen wie einer Demenz oder einer psychischen Störung gelitten. Getestet wurde, wie rasch diese Personen lernten, sich in der virtuellen Realität eines Labyrinths zurechtzufinden. Es bestand aus Kreuzungen und Gängen, die durch Hecken voneinander getrennt waren. Markante Objekte wurden an strategischen Punkten als Orientierungspunkte positioniert. Gehirnentwicklung anders In der ersten Phase der Studie wurden die Teilnehmenden ersucht, sich frei zu bewegen und sich die Positionen dieser Objekte zu merken. Bei jedem der insgesamt 24 Tests der Orientierungsphase musste das Gelernte angewendet werden. Die Aufgabe bestand darin, innerhalb von 45 Sekunden die Verbindung zwischen zwei zufällig ausgewählten Objekten herzustellen. Wie erwartet, waren die jungen Menschen im Schnitt bei der Lösung dieser Aufgabe erfolgreicher. Laut der statistischen Analyse zeigte sich, dass dieser Unterschied teilweise durch die beobachteten qualitativen Veränderungen bei der Art und Weise des Verstehens des Labyrinths verursacht wurden. Laut der gemeinsamen korrespondierenden Autorin Mary Hegarty erforschten die Teilnehmenden mittleren Alters weniger, da sie eine geringere Distanz zurücklegten als die jungen Menschen. Zudem pausierten sie bei den Entscheidungspunkten länger und besuchten auch mehr Objekte. Diese Unterschiede waren derart auffällig, dass die Forscher mittels KI vorhersagen konnten, ob eine Person mittleren Alters war oder jung. Die bei Menschen mittleren Alters verringerte Erkundungsbereitschaft könnte auch auf altersbedingte Veränderungen des Navigationssystem des Gehirns zurückzuführen sein. Davon betroffen könnten zum Beispiel die Temporal- und Parietallappen sein. Die in "Frontiers in Aging Neuroscience" veröffentlichten Ergebnisse könnten künftig auch bei Trainingsinterventionen für ältere Menschen zum Einsatz kommen.
(Ende)
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