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Mi, 05.06.2024 12:30
pte20240605012 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft
Online-Einkauf: Anderes Geschlecht präferiert
Männliche Kunden wenden sich bei einer Beratung laut University of Notre Dame eher an Frauen
Notre Dame (pte012/05.06.2024/12:30) - In einer Welt, in der Menschen nur Pixel auf dem Bildschirm sind, können geschlechtsspezifische Vorurteile unerwartete Formen annehmen. Zu dem Ergebnis kommt ein Feldexperiment unter der Leitung der University of Notre Dame ( https://www.nd.edu ). Online, so frühere Studien, führen Anonymität und körperliche Distanz dazu, dass sich Menschen dazu ermutigt fühlen, sich voreingenommen zu verhalten. In einem siebenmonatigen Experiment wollten die Forscher besser verstehen, wie Gender Bias in Online-Umgebungen funktioniert. Chat-Funktion im Fokus Die Studie ist zusammen mit einer südkoreanischen Online-Plattform durchgeführt worden, die Produkte und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich anbietet. Dieses Unternehmen wollte jedoch, dass seine Identität nicht öffentlich wird. Das Unternehmen verkauft auch Produkte zur Gewichtskontrolle, die darauf ausgerichtet sind, sie mehrere Wochen lang zu konsumieren. Zusätzlich werden, basierend auf Alter, Gewicht, Lebensstil und anderen Charakteristika, auch maßgeschneiderte Empfehlungen angeboten sowie One-to-one-Beratungen zur Beantwortung von individuellen Kundenfragen. Die Forscher haben sich in der Folge auf die Chat-Funktion der Plattform konzentriert, bei der beratende Personen und Kunden direkt aufeinandertreffen. Danach können die Konsumenten die gemachten Erfahrungen bewerten. Ist das Geschlecht der beratenden Person bekannt, führt das zu mehr Feedback und höheren Bewertungen, vorausgesetzt es handelt sich dabei um eine Frau. Zudem haben auch Paarungen von verschiedenen Geschlechtern zu besseren Bewertungen und einem erhöhten Engagement geführt, wie die Wissenschaftler weiter ausführen. Bias beeinflusst Gewinn Beeinflusst das Geschlecht die Kaufentscheidungen, dann handelt es sich nicht nur um ein soziales Thema, sondern um eine finanzielle Frage. Unternehmen, die diese Biases erfolgreich verringern, können in der Folge auch ihren Gewinn steigern. Verstehe man diese Biases, dann sei der erste Schritt in die richtige Richtung geschafft. Vieles in diesem Bereich sei jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Dazu gehörten auch die Mechanismen, denen die geschlechtsspezifische Vorurteile zugrundeliegen. Es ist, so die Forscher wichtig, zu untersuchen, warum Kunden auf Berater vom anderen Geschlecht positiver reagieren sowie auch die beteiligten psychologischen und sozialen Faktoren zu kennen. Erforscht werden sollten aber auch kulturelle und altersbedingte sowie die jeweilige Ethnie betreffende Vorurteile. Weitere Studien könnten auch untersuchen, wie diese Biases miteinander interagieren. Die Forschungsergebnisse sind im "Journal of Operations Management " veröffentlicht worden.
(Ende)
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