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pte20240226003 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

Kartoffelchips werden ein bisschen gesünder

Genmanipulation von Forschern der Michigan State University verhindert krebserregende Stoffe
Chips aus manipulierten (unten) und normalen gekühlten Kartoffeln (Foto: msu.edu)
Chips aus manipulierten (unten) und normalen gekühlten Kartoffeln (Foto: msu.edu)

East Lansing (pte003/26.02.2024/06:10) - Jiming Jiang und David Douches von der Michigan State University ( https://msu.edu ) haben einen Stoff entwickelt, der Kartoffeln genetisch modifiziert und Chips somit zumindest etwas gesünder macht. Die Bildung des als Acrylamid bekannten Karzinogens beim Erhitzen wird verhindert, heißt es. Es entsteht, wenn Chips oder andere Produkte, die mit heißem Fett in Berührung kommen, aus Kartoffeln hergestellt werden, die kalt gelagert worden sind. Dabei wird Stärke in Zucker umgewandelt, die sogenannte kälteinduzierte Süßung. Wird daraus etwas gebraten, entstehen die krebserregenden Moleküle.

Potenzieller Einfluss auf Chips

Die Forscher haben die Kartoffel so verändert, dass der genetische Schalter, der die Kartoffeln dazu anregt, bei niedrigen Temperaturen Stärke in Zucker umzuwandeln, umgelegt wird. "Diese Entdeckung stellt einen bedeutenden Fortschritt in unserem Verständnis der Kartoffelentwicklung und ihrer Auswirkungen auf die Lebensmittelqualität und die Gesundheit dar", sagt Jiang.

Dem Experten nach hat die Neuentwicklung das Potenzial, jede einzelne Tüte Kartoffelchips auf der ganzen Welt zu beeinflussen. Allein in den USA haben Kartoffelchips einen Markt im Wert von mehreren Milliarden Dollar. In Michigan, dem landesweit führenden Erzeuger von Kartoffeln für Pommes frites, wird die Kartoffelindustrie jährlich auf 240 Mio. Dollar geschätzt.

Nützlich für Lebensmittelindustrie

Während die Lebensmittelindustrie ganzjährig Kartoffelprodukte herstellt, können die Landwirte nur einmal im Jahr ernten. Um die Versorgung sicherzustellen, werden die Knollen kalt gelagert. Doch dabei findet die kälteinduzierte Süßung statt. Es gibt zwar Verfahren zur Reduzierung des Zuckers in kalt gelagerten Knollen, doch diese verursachen zusätzliche Kosten und können den Geschmack des Endprodukts beeinträchtigen. Daher haben sich Jiang und seine Kollegen auf die Wurzel des Problems konzentriert, um Kartoffeln zu entwickeln, die von vornherein von dieser Süßung nicht betroffen sind.

"Wir haben das spezifische Gen identifiziert, das für die unerwünschte Süßung verantwortlich ist, und, was noch wichtiger ist, wir haben das regulatorische Element aufgedeckt, das es bei kalten Temperaturen einschaltet", so Jiang, der sich auf Pflanzenbiologie und Gartenbau spezialisiert hat. Dieses Gen haben er und seine Kollegen ausgeschaltet. Er glaubt, dass die manipulierte Kartoffel bald auf dem Markt zu haben ist.

(Ende)

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