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pte20240223011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Überaktive Stressantwort schuld an Demenz

Gehirnzellen können bei einer früh einsetzenden neurodegenerativen Erkrankung gerettet werden
Neuronen-Gewitter: Stressantwort im Gehirn nicht von Vorteil (Bild: pixabay.com, Gerd Altmann)
Neuronen-Gewitter: Stressantwort im Gehirn nicht von Vorteil (Bild: pixabay.com, Gerd Altmann)

Berkeley (pte011/23.02.2024/10:30) - Eine Studie unter der Leitung der UC Berkeley ( https://www.berkeley.edu ) stellt das Konzept in Frage, dass die Ansammlungen von Proteinen im Gehirn bei neurodegenerativen Erkrankungen die direkte Ursache für den Zelltod sind. Laut den Experten Michael Rapé und Peter Hirth ist dafür vielmehr die Unfähigkeit des Körpers verantwortlich, die Stressantwort der Gehirnzellen auszuschalten. Die in "Nature" veröffentlichten Ergebnisse betonen das Potenzial des Einsatzes bestimmter Medikamente.

Gezielte Medikamentenabgabe

Ziel der Gegenmaßnahmen ist es, diese Stressantwort zu deaktivieren und die Aktivität des neu identifizierten Proteins SIFI zu erhalten. Damit verschiebt sich der Fokus vom Abzielen auf die Ablagerungen hin zur Handhabung des Mechanismus der Stressantwort und neuen Behandlungsstrategien. Es gelang den Forschern nachzuweisen, dass die Verabreichung eines Medikaments, das die Stressantwort zum Stillstand bringt, auch die von einer früh einsetzenden Demenz betroffenen Zellen retten kann.

Damit eröffnen sich möglicherweise neue Wege zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen. Rapé zufolge wird die Stressantwort normalerweise durch einen dafür bestimmten Faktor ausgeschaltet. Dabei handelt es sich um das erste Beispiel einer Unterdrückung dieser Stressantwort. Mutationen dieses Faktors verursachen die früh einsetzende Demenz. Normalerweise sind Zellen in der Lage, ihre Stressantwort abzuschalten, wenn sie nicht länger benötigt wird. Das geschieht mittels der Umleitung des Silencing-Faktors SIFI von seinen Zielen für die Stressantwort.

Stress, obwohl er unnötig ist

Bei derartigen Erkrankungen verhindern jedoch die Ansammlungen, dass SIFI seiner Aufgabe nachkommen kann. Das hat zur Folge, dass die Stressantwort der Zellen auch dann aktiv bleibt, wenn das gar nicht der Fall sein sollte. Eine Behandlung sollte daher mit Medikamenten möglich sein, die den normalen Vorgang der Deaktivierung der Stressantwort wiederherstellen. Dafür ist es nicht einmal erforderlich, dass die Ablagerungen im Gehirn entfernt werden. Die wirkliche Gefahr sind nicht die Ablagerungen selbst, sondern es ist der Mechanismus, mit dem die Stressantwort am Laufen gehalten wird.

Bleibt diese Stressantwort auf Dauer aktiv, kann es zur Schädigung der Zellen kommen, die ihrerseits ein Schlüsselfaktor für das Fortschreiten der Erkrankung sein könnte. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse könnten sich auf die Behandlung einer ganzen Reihe von Krankheiten wie Ataxie oder eine früh einsetzende Demenz auswirken. Betroffen dürften ganz allgemein auch andere neurodegenerative Krankheiten sein, die über eine ähnliche überschießende Stressantwort verfügen. Dazu zählen das Mohr-Tranebjaerg-Syndrom, das CACH-Syndrom und das Leigh-Syndrom.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
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Website: www.pressetext.com
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