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Fr, 26.01.2024 13:30
pts20240126018 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation
Cyber-Kidnapping: Neue Betrugsmasche auf dem Vormarsch
Kriminelle setzen zunehmend auf KI-Werkzeuge – was Eltern jetzt wissen müssen
Jena (pts018/26.01.2024/13:30) - Es ist der schlimmste Albtraum aller Eltern: Das Telefon klingelt und auf dem Display erscheint eine unbekannte Nummer. Am anderen Ende der Leitung ist das eigene Kind zu hören, wie es um Hilfe schreit. Dann meldet sich der "Entführer" und fordert ein Lösegeld, ansonsten passiert etwas Schlimmes. Was die Betroffenen nicht wissen: Es handelt sich um einen Fake-Anruf, ihrem Kind droht keine Gefahr und der vermeintliche Hilferuf kam nicht vom entführten Nachwuchs, sondern einer KI-Stimme. Das klingt auf den ersten Blick erst einmal wie der Beginn eines Action-Films, allerdings haben sich solche Fälle ( https://www.theguardian.com/us-news/2023/jun/14/ai-kidnapping-scam-senate-hearing-jennifer-destefano ) bereits in den USA zugetragen und es ist davon auszugehen, dass sie auch in Deutschland auftreten werden. "Technologien sind inzwischen so weit, dass man Bilder und Videos täuschend echt nachmachen kann. Um Künstliche Intelligenz zu nutzen, braucht man nicht mal mehr fundiertes Wissen", erklärt Ildikó Bruhns, Projektleiterin der ESET-Initiative Safer Kids Online. "Mit ein bisschen Übung lassen sich gefälschte Sprachnachrichten oder Bilder, in denen sich beispielsweise Familienangehörige angeblich in Notsituationen befinden, in überzeugender Qualität erstellen. Und die Vorlagen dazu liefern viele Menschen den Kriminellen frei Haus, denn soziale Netzwerke sind eine wahre Fundgrube an Material, nicht nur für diese Art von Betrug." So gehen virtuelle Kidnapper vor Ein typischer virtueller Kidnapping-Betrug besteht aus folgenden Schritten:
* Die Betrüger recherchieren potenzielle Opfer, die sie anrufen und von denen sie Geld erpressen können. Hierbei kommen bereits KI-Tools zum Einsatz, die ihnen bei der Suche helfen.
Künstliche Intelligenz – Erfüllungsgehilfe von Cyber-Kidnappern? Das Potenzial von ChatGPT und anderen KI-Tools ( https://wetalksecurity.podigee.io/20-gefahren-durch-ki ) für virtuelle Entführer ist besorgniserregend. Die technischen Grundlagen, die hier zum Tragen kommen, existieren schon länger. Vor allem Werbetreibende und Vermarkter nutzen ähnliche Techniken zur Zielgruppenanalyse. Fachleute sprechen hier von "Propensity Modelling": Unter Verwendung statistischer Modelle wird errechnet, wann ein bestimmtes Ereignis wahrscheinlich eintreten wird, um gezielt die richtige Botschaft an den richtigen Personenkreis auszuspielen. Cyberkriminelle setzen diese Technik ein, um den idealen Zeitpunkt für ihre scheinbare Entführung zu finden. Es reicht schon aus, eine generative KI mit den richtigen Fragen zu "füttern" und schon präsentiert sie potenzielle Opfer, die:
* über das nötige Einkommen verfügen und bereit sind, Lösegeld bei einer Entführung zu zahlen,
"Leider klingen geklonte Stimmen schon heute beunruhigend überzeugend. Und die dahinter stehende Technologie ist für Betrüger einfach zugänglich: Voice-Cloning-as-a-Service-Anbieter haben sich bereits auf die Nachfrage eingerichtet und stellen einfach zu bedienende Dienste für kleines Geld zur Verfügung. Setzt sich dieser Trend fort, werden Cyber-Kidnapping und ähnliche Angriffe keine Einzelfälle mehr sein", so Bruhns weiter. Tipps für Eltern Dies alles klingt erst einmal besorgniserregend. Allerdings helfen Eltern schon ein paar Tipps, um gegen solche Betrügereien besser gewappnet zu sein:
*
Geben Sie nicht zu viele persönliche Informationen in sozialen Medien preis
. Vermeiden Sie es, Details wie Adressen und Telefonnummern zu veröffentlichen. Wenn möglich, sollten Sie nicht einmal Fotos oder Video-/Audioaufnahmen Ihrer Familie posten, und schon gar nicht Details über die Urlaubspläne Ihrer Lieben.
(Ende)
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