Intelligente Linse soll Erblindung verhindern

Intelligente Linse (links) und Gerät zur Datenauslese und -speicherung (Bild: glakolens.com)

Newcastle/Istanbul (pte020/18.01.2024/12:30) - GlakoLens Biyomedikal Biyoteknoloj ( https://glakolens.com ) hat mit Forschern der Northumbria University ( https://www.northumbria.ac.uk ) und der Boğaziçi-Universität ( https://bogazici.edu.tr/en_US ) eine neuartige Kontaktlinse für Glaukom-Patienten entwickelt. Diese wird für 24 Stunden auf das Auge eines Risikopatienten platziert und soll das Erblinden verhindern. Sie wirkt wie eine Linse zur Verbesserung des Sehens, enthält aber einen Sensor, der den Augendruck kontinuierlich misst. Im Rand der Linse befinden sich eine Spule und ein Sendegerät. Erstere nimmt ein elektromagnetisches Feld auf, das von einem Gerät ausgesandt wird, das der Patient bei sich trägt.

Medizinische Zulassung geplant

Laut den Entwicklern wird in der Spule elektrischer Strom erzeugt, der das Funkgerät versorgt, sodass es alle Daten an das Wearable sendet. Diese werden einen Tag später in der Augenklinik ausgelesen. Dort wird auch die Einweglinse entfernt und entsorgt. GlakoLens Biyomedikal Biyoteknoloj will für das Diagnosesystem "GlaukoLens" nun eine medizinische Zulassung erwirken.

An der ersten Pilotstudie nahmen sechs Probanden teil. Das System leistete genau das, was die Forscher davon erwarteten. Allerdings muss noch eine weitere klinische Studie folgen, die erheblich mehr Probanden umfasst, ehe GlakoLens die Zulassung bekommen kann, heißt es vonseiten der Verantwortlichen.

Normales Alltagsleben trotz Linse

"Der Vorteil der von uns entwickelten Kontaktlinsen besteht darin, dass der Patient nach dem Einsetzen der Linse ins Auge seinem Alltag ganz normal nachgehen kann, während sein Augeninnendruck erfasst wird", so Hamdi Torun von der der Northumbria University. Bisher muss der Patient für eine exakte Diagnose mehrere Tage lang im Krankenhaus zahlreiche Messungen über sich ergehen lassen, auch nachts.

Ein Glaukom tritt auf, wenn der Sehnerv, der das Auge mit dem Gehirn verbindet, geschädigt wird, normalerweise durch eine Flüssigkeitsansammlung im vorderen Teil des Auges, die den Innendruck erhöht. Dieser Druck wird normalerweise beim Augenarzt gemessen, wenn ein Verdacht vorliegt. Die Augenblicksdiagnose ist allerdings ungenau, denn "der Augeninnendruck kann über einen Zeitraum von 24 Stunden stark schwanken", so Torun. "Daher ist es wichtig, den Patienten entweder in regelmäßigen Abständen oder idealerweise kontinuierlich einen ganzen Tag lang zu überwachen."

(Ende)