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Mi, 18.12.2024 06:05
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pte20241218002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Ältere treffen schlechte Finanzentscheidungen

Veränderungen im Gehirn führen laut Binghamton University zu kognitiven Einschränkungen
Zahlen: Ältere Gehirne haben mehr Probleme damit (Bild: Willfried Wende, pixabay.com)
Zahlen: Ältere Gehirne haben mehr Probleme damit (Bild: Willfried Wende, pixabay.com)

Binghamton (pte002/18.12.2024/06:05) - Der präfrontale Cortex des Gehirns schrumpft im Rahmen des normalen Alterungsprozesses und führt vermehrt zu finanziellen Fehlentscheidungen. Zu dem Schluss kommt Ian M. McDonough von der Binghamton University ( https://www.binghamton.edu/ ). Er hat sich auf kognitiv gesunde Erwachsene zwischen 50 und 74 Jahren konzentriert und MRT-Scans ausgewertet, um die Gehirnstruktur und die funktionelle Konnektivität zu messen. Die Studienteilnehmer haben im Rahmen der Studie auch einfache finanzielle Aufgaben lösen müssen, wie das Abgleichen eines Scheckbuchs oder das Ausgeben von Wechselgeld.

Subtiler Rückgang überall

"Finanzielle Aufgaben beanspruchen mehrere kognitive Bereiche, darunter das Gedächtnis, die exekutive Funktion und die numerische Fähigkeit. Das Altern kann zum subtilen Rückgang in all diesen Bereichen führen", so McDonough. Frühere Forschungen hätten Defizite in Sachen Aufmerksamkeit und Simulation möglicher künftiger Ergebnisse gezeigt. Aber auch die mathematische Verarbeitung im Gehirn gerate in Mitleidenschaft.

"Mathematik beansprucht zwei verschiedene Gehirnregionen. Eine davon ist die untere Stirnwindung (Gyrus frontalis inferior), die sich speziell mit dem Zugriff auf mathematische Informationen befasst, die im Gedächtnis gespeichert sind. Wenn ich frage, wie viel drei plus drei ist, weiß man gleich, dass es sechs ist. Man muss das nicht ausrechnen. Man hat es sich durch Auswendiglernen und jahrelanges Einprägen gemerkt", sagt McDonough.

Rechnen erhöht Fehlerquote

Wer die Lösung einer Rechenaufgabe nicht kennt, bringe seinen mittleren Stirnlappen ins Spiel. Laut McDonough beansprucht diese Hirnregion mehr Leistung als das Gedächtnis und erhöhe so die Fehlerwahrscheinlichkeit. "Wenn Menschen rechnen müssen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie einen Fehler machen, als wenn sie eine Lösung aus dem Gedächtnis abrufen", unterstreicht McDonough.

Dieses Phänomen trete bei Älteren verstärkt auf, weil deren präfrontaler Cortex geschrumpft sei. Deshalb könnten sie bei finanziellen Aufgaben mehr Fehler machen, da ihr Gehirn nicht mehr auf auswendig gelernte Antworten zurückgreifen könne und stattdessen andere Regionen rekrutieren müsse, um die Defizite auszugleichen. "Wir brauchen Maßnahmen, die das Gehirn stärken und dazu beitragen, dass die Menschen bei der Verwaltung ihrer Finanzen gesund bleiben", fordert McDonough.

(Ende)

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Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
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