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pts20241209047 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft
Schmerzliche Kosteneinsparungen für die Pharma - Nationalrat setzt Zeichen für Versorgungssicherheit
Basel (pts047/09.12.2024/23:25) - Heute setzte der Nationalrat wichtige Zeichen für die Versorgungssicherheit mit innovativen Medikamenten und für einen unmittelbaren Zugang der Patientinnen und Patienten zu diesen. Dennoch bleiben die beschlossenen Massnahmen für die forschenden Pharmaunternehmen insgesamt einschneidend. Dass der Nationalrat Mengenrabatte für Medikamente verankert, ist für den Pharmastandort einschneidend: Laut Schätzungen sollen diese Rabatte zusammen mit weiteren beschlossenen Massnahmen bei Medikamenten im Rahmen des Kostendämpfungspakets 2 (KP2) zu Einsparungen von mehreren hundert Millionen Franken für das Gesundheitswesen führen. Dies zusätzlich zu den bereits jährlich wiederkehrenden Einsparungen von über 1.5 Mrd. Franken durch die regelmässigen Preissenkungen bei Medikamenten des BAG und zahlreichen weiteren Massnahmen zu Lasten der forschenden pharmazeutischen Firmen. Für den Pharmastandort Schweiz sind das keine guten Nachrichten, denn die beschlossene Übergangsfrist von zwei Jahren ist zu kurz bemessen, gefährdet die Rechts- und Planungssicherheit der Unternehmen und schwächt einmal mehr die Attraktivität des kleinen Schweizer Markts. Umso mehr erwartet Interpharma vom Bundesamt für Gesundheit, dass es die gegebenen Versprechen einhält und durch Verhandlungslösungen sicherstellt, dass produktspezifische Besonderheiten berücksichtigt werden, ohne dass Patientinnen und Patienten darunter leiden müssen. Hierzu werden die Gesundheitskommissionen des Parlaments die Verordnungsanpassungen des BAG sehr genau begleiten müssen. Zugang zu Medikamenten «ab Tag 0» bleibt griffig und wirkungsvoll Interpharma begrüsst hingegen, dass der Nationalrat bei der «vorläufigen Vergütung ab Tag 0» dem Kompromissvorschlag einer Kommissionsminderheit gefolgt ist. So soll ein wesentlicher Teil jener innovativen Medikamente, die eines der beschleunigten Verfahren bei Swissmedic durchlaufen, den Patientinnen und Patienten ab dem Tag der Zulassung zur Verfügung stehen. In der Version des Ständerats wäre dieser «Zugang ab Tag 0» zum toten Buchstaben ohne Verbesserung für die Patientinnen und Patienten verkommen: Denn auf Grund der engen Definition und der restriktiven Bedingungen hätte kaum ein Hersteller seine Produkte auf dem vorgesehenen Weg in die Schweiz gebracht. Wichtig ist nun, dass auch der Ständerat diesen Kompromiss unterstützt und damit den Patientenzugang in der Schweiz endlich beschleunigt. Zudem begrüsst Interpharma den Entscheid des Nationalrates, Preismodelle gesetzlich zu verankern, auch wenn das für die Pharmaunternehmen wesentliche Umsatzeinbussen bedeutet. Denn in manchen Fällen gewährleisten angesichts des veralteten Preisbildungssystems nur sie den Zugang der Patientinnen und Patienten zu innovativen Therapien. Preismodelle sind allerdings kein Allerheilmittel, weil sie die strukturellen Probleme bei der Vergütung innovativer Therapien nicht lösen und deshalb für Ausnahmefälle gedacht sind. Daher muss die umfassende Modernisierung des Preisbildungssystems für Medikamente von den betroffenen Akteuren nun zügig weitergeführt und abgeschlossen werden. Interpharma appelliert an den Ständerat, das Paket zu einem guten Abschluss zu bringen und bei den noch verbleibenden Differenzen dem Nationalrat zu folgen, welcher der kleinen Kammer in vielen Punkten entgegenkam.
(Ende)
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