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Mi, 04.12.2024 12:30
pte20241204021 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht
Hohe Inflation treibt Populisten die Wähler zu
Studie des IfW Kiel sieht bei Bundestagswahl 2025 Extremistenzuwachs um zwei Prozentpunkte
Kiel (pte021/04.12.2024/12:30) - Extremistische und populistische Parteien profitieren von einer unerwartet hohen Inflation und schwachem Wirtschaftswachstum mit spürbaren Stimmenzuwächsen bei Wahlen. Zu diesem Befund kommen Wirtschaftsforscher des Kiel Instituts für Weltwirtschaft ( https://www.ifw-kiel.de ) (IfW-Kiel). Die Experten führen dies insbesondere auf die damit einhergehenden Reallohnverluste der Bürger zurück. Wachstum für Wohlstand Bei den vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 dürfte die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre für insgesamt rund zwei Prozentpunkte der Stimmanteile populistischer Parteien verantwortlich sein, prognostizieren die Forscher. Ein solides Wirtschaftswachstum sowie Lohnerhöhungen können den Schock unerwartet hoher Preissteigerungen aber abfedern und den Zulauf zu extremistischen Parteien am rechten und linken Rand verringern, heißt es. Die Kieler Fachleute haben 365 Wahlen in 18 Industrieländern zwischen 1948 und 2023 unter die Lupe genommen. Fazit: Ein Inflationsschock von zehn Prozentpunkten während einer Legislaturperiode in Verbindung mit unterdurchschnittlich wachsenden Reallöhnen führt zu einem Anstieg des Stimmenanteils populistischer und extremistischer Parteien bei der nächsten Wahl um 2,8 Prozentpunkte - da Preise schneller steigen als die Einkommen. Zahl der Demos nimmt zu Auch die Stimmung der Bevölkerung sinkt massiv, was in Unzufriedenheit mündet. Laut der Studie haben negative Inflationsüberraschungen einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl von Demonstrationen und Streiks gegen die Regierungspolitik. So steigt die Zahl der Demonstrationen um etwa acht Prozent, wenn die tatsächliche Inflation um einen Prozentpunkt über der vorherigen Inflationserwartung liegt, konstatieren die Kieler Ökonomen. "Die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die bevorstehenden vorgezogenen Bundestagswahlen, denn in Deutschland sind Inflation und Wachstum in den letzten drei Jahren deutlich von den Erwartungen abgewichen. Insgesamt dürfte die Zustimmung zu radikalen Parteien am linken und rechten Rand dadurch um zwei Prozentpunkte zugelegt haben", unterstreicht IfW-Kiel-Wirtschaftsforscher und Studienmitautor Jonathan Federle.
(Ende)
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