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pte20241122010 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Krebstherapie: Vorbild Schädlingsbekämpfung

Neuer Ansatz der Arizona State University zielt auf Überleben und verbesserte Lebensqualität ab
Krebstherapie im Fokus: Forscher entwickeln ein neues Paradigma (Foto: pixabay.com, PDPics)
Krebstherapie im Fokus: Forscher entwickeln ein neues Paradigma (Foto: pixabay.com, PDPics)

Tempe (pte010/22.11.2024/10:30) - So wie die Ernte fressenden Insekten oft eine Resistenz gegen Pestizide entwickeln, können auch Krebszellen eine Resistenz gegen die Behandlung aufbauen. Tatsächlich werden bei Krebs die meisten Todesfälle durch eine Therapieresistenz hervorgerufen. Forscher der Arizona State University ( https://www.asu.edu ) haben daher untersucht, wie sich bekannte Strategien zur Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft für den Einsatz bei der Behandlung von Krebs adaptieren lassen. Dieses neue Verfahren öffnet, so die Forscher, neue Möglichkeiten der Kontrolle der Resistenz gegen Medikamente und kann damit die Überlebenschancen der Patienten verbessern.

Krebs ist chronische Erkrankung

Die Experten betonten im Fachmagazin "Cancer Research" auch die Wichtigkeit einer personalisierten Medizin als Ergänzung zum neuen Behandlungsansatz. Damit könne die Krebsbehandlung auf die Bedürfnisse des Patienten ausgerichtet und notwendige Änderungen sehr rasch durchgeführt werden. Laut der WHO sterben jedes Jahr fast zehn Mio. Menschen an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Im Rahmen der Studie haben die Experten zehn Verfahren zur Schädlingsbekämpfung dahingehend überprüft, wie sie sich für die Behandlung von Krebs anpassen lassen.

Dieser Ansatz bedeutet einen Paradigmenwechsel, bei dem Krebs als chronische Erkrankung angesehen wird. Die adaptive Strahlentherapie ist vor allem bei Erkrankungen von Bedeutung, bei denen eine vollständige Heilung als unwahrscheinlich gilt. Laut dem Co-korrespondierenden Autor Carlo Maley wurde Krebs bisher so behandelt, als ob er sich nicht als Reaktion auf das entwickle, was oft mit ihm gemacht werde. "Es ist an der Zeit, dass wir diese Entwicklung ernst nehmen, sie lenken, anstatt sich ihr zu beugen." Bereits seit den 1940er-Jahren weiß die Forschung, dass es Zellen gibt, die gegen eine Krebsbehandlung resistent sind. 40 Jahre früher sahen sich Bauern mit resistenten Insekten einem ähnlichen Problem gegenüber.

Integrierte Schädlingsbekämpfung

Jetzt versuchten die Forscher von den Erfahrungen aus der Landwirtschaft zu profitieren. Viele landwirtschaftliche Techniken, die sogenannte "Integrierte Schädlingsbekämpfung", kombiniert biologische, chemische und mechanische Kontrollen. Die Experten hoffen, zehn Prinzipien dieser Schädlingsbekämpfung auch auf die Behandlung von Krebs anzuwenden. Dabei stehe die Prävention an erster Stelle. Es gelte, Bedingungen zu schaffen, die es dem Krebs erschweren zu wachsen. Ebenso wichtig sei ein ständiges Monitoring. Mittels fortgeschrittener Verfahren wie Flüssigbiopsien sollen das Wachstum des Tumors und die Marker für eine Resistenz in Echtzeit überwacht werden.

Außerdem soll eine Behandlung nur dann stattfinden, wenn sie nötig ist, um den Einsatz von Medikamenten deutlich zu verringern. Durch eine adaptive Behandlung soll langfristig eine Kontrolle über den Tumor erzielt werden. Dazu gehören abwechselnde Behandlungen und die Anpassung der Dosierungen je nach Reaktion des Tumors. Zudem sollen Behandlungsformen mit weniger Nebenwirkungen und weniger Toxizität gewählt werden - wie auch Ansätze, die wie OPs oder Immuntherapien nicht auf stark belastenden Medikamenten beruhen.

Mittels der geringsten wirksamen Medikamentendosis soll auch das Entstehen von Resistenzen verlangsamt werden. Kreuzresistenzen sind ebenfalls zu verringern. Dafür soll der wiederholte Einsatz von Medikamenten vermieden werden, die über eine ähnliche Wirkungsweise verfügen. Vor allem konzentriert sich diese Art der Krebsbehandlung auf das Überleben und die Lebensqualität der Patienten und nicht mehr auf die vollständige Ausrottung der Krankheit. Abschließend soll ein Schwerpunkt auf die Vorhersage der Ergebnisse gelegt werden. Vorhersagemodelle sollen das Verhalten des Tumors prognostizieren und damit eine bessere Behandlung ermöglichen.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
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Website: www.pressetext.com
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