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Fr, 22.11.2024 06:05
pte20241122002 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung
Erinnerung an Krise macht CEOs pessimistisch
Gewinnprognosen werden laut Analyse der George Mason University eher nach unten korrigiert
Fairfax (pte002/22.11.2024/06:05) - Erinnerungen an vergangene Rezessionen, die durch aktuelle wirtschaftliche Flauten wieder hochkommen, können Entscheidungen von Führungskräften beeinflussen, und zwar über Jahre hinweg. Das hat David Koo von der George Mason University ( https://www.gmu.edu/ ) herausgefunden. Entscheidungen beeinflusst "In den Wirtschaftswissenschaften hat man damit begonnen zu untersuchen, wie sich die Erinnerungen von Führungskräften an Rezessionen auf wichtige Entscheidungen auswirken können, die gerade jetzt getroffen werden. Wir versuchen, diese aufkommenden Trends mit dem Bereich der Rechnungslegung zu verbinden, indem wir uns auf die pessimistische Voreingenommenheit in der Einschätzung der Unternehmensleistung konzentrieren", so Koo. Koos Team hat die Finanzkrise von 2008 als Schlüsselmoment ausgewählt, um bei erfahrenen CEOs Erinnerungen an frühere Finanzkrisen auszulösen. Sie analysierten die jährlichen Gewinnprognosen des Managements für börsennotierte US-Unternehmen für den Zeitraum 2002 bis 2018 sowie die Merkmale und die Karriereverläufe der Manager, die diese Prognosen herausgaben. Rezession macht pessimistisch "Wir haben für jedes Jahr die erste Prognose des Jahres verwendet, da diese im Schnitt optimistischer sind: Normalerweise möchte zu Beginn eines Jahres niemand etwas Negatives sagen", meint Koo. Der endgültige Datensatz umfasste 3.678 Gewinnprognosen von 466 CEOs. Den Experten nach sind CEOs, die ihr Unternehmen bereits durch mindestens eine Rezession geführt haben, gaben nach 2008 deutlich pessimistischere Prognosen ab als vor der Krise. Als Faustregel gilt laut den Wirtschaftsforschern: Je mehr Rezessionen ein CEO während seiner Amtszeit durchgemacht hat, desto pessimistischer sind in der Regel seine Prognosen. Sie sind auch nicht genauer, haben die Fachleute festgestellt. "Man kann also mit Sicherheit sagen, dass die von Erinnerungen getriebenen CEOs, ob wissentlich oder nicht, bei ihren Gewinnprognosen übermäßige Vorsicht an den Tag legen", ergänzt Koo. Das gleiche pessimistische Muster war bei CEOs, die vor 2008 keine Rezession erlebt hatten, nicht erkennbar. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse in wirtschaftliche Begriffe übersetzt und kommen zu dem Schluss, dass eine Standardabweichung des durch Erinnerungen ausgelösten Pessimismus-Effekts 0,2 bis 0,29 Prozent des Aktienkurses entspricht.
(Ende)
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