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pte20241121001 Medien/Kommunikation, Politik/Recht
Teilen, ohne Inhalt zu kennen, ist neuer Trend
Forscher der Pennsylvania State University belegen erschreckende Praxis von Facebook-Nutzern
University Park/Harvard (pte001/21.11.2024/06:00) - Eine Überschrift, die einen Facebook-Nutzer anspricht, reicht in vielen Fällen schon aus, den Beitrag zwar zu teilen, ihn jedoch kaum gelesen zu haben. Das haben Forscher der Pennsylvania State University ( https://www.psu.edu/ ) festgestellt. Analysiert worden sind mehr als 35 Mio. öffentliche Beiträge mit Links, die zwischen 2017 und 2020 auf der Social-Media-Plattform ausgiebig geteilt wurden. Ergebnis: 75 Prozent der geteilten Beiträge wurden ohne vorheriges Anklicken des Links durch die Verfasser veröffentlicht. Politische Beiträge, die den Demokraten und Republikanern zugeordnet werden konnten, wurden häufiger geteilt als politisch neutraler Content. Überschriften und Klappentexte "Die meisten Nutzer lesen nur Überschriften und Klappentexte", klagt Forschungsleiter S. Shyam Sundar. Obwohl sein Team das nur für Facebook nachgewiesen hat, vermut er, dass es auch für die Nutzer anderer Plattformen gilt. Der Zugriff auf die Facebook-Daten wurde über das von der Harvard University geleitete Forschungskonsortium Social Science One ( https://socialscience.one/ ) ermöglicht. Beteiligt war auch Meta, der Muttergesellschaft von Facebook. Die Forscher haben auch einen Affinitätswert für die politische Ausrichtung der Nutzer ermittelt, nach dem sie die User in sehr liberal, liberal, neutral, konservativ und sehr konservativ einstufen. Um den politischen Inhalt der geteilten Links zu bestimmen, kam maschinelles Lernen zum Einsatz. So wurden politische Begriffe im Inhalt der Links identifizier- und klassifizierbar. Diese wurden ebenfalls in einer fünfstufigen Skala von sehr liberal bis sehr konservativ bewertet. "Sehr beunruhigende Erkenntnis" "Ich bin davon ausgegangen, dass jemand, der etwas teilt, es vorher liest und darüber nachdenkt, dass er den Inhalt unterstützt oder sogar befürwortet. Man könnte erwarten, dass vielleicht ein paar Leute gelegentlich Inhalte teilen, ohne darüber nachzudenken, aber dass die meisten so handeln? Das war eine überraschende, sehr beunruhigende Erkenntnis", unterstreicht Sundar abschließend.
(Ende)
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