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Mi, 20.11.2024 06:05
pte20241120002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness
Narkosemittel Ketamin lindert Depressionen
Dosierung im Nanogramm-Bereich genügt laut Wissenschaftlern der University at Buffalo bereits
Buffalo (pte002/20.11.2024/06:05) - Kleine Mengen an Ketamin können Depressionen lindern. Das haben Forscher der University at Buffalo ( https://www.buffalo.edu/ ) herausgefunden. Ketamin ist ein synthetisches Narkosemittel, das zu dissoziativen Zuständen und Wachträumen führt. Es entfaltet seine psychoaktive Wirkung vor allem durch die Blockade bestimmter Glutamat-Rezeptoren. In dem Fall geht es um die sogenannten ionotropen Glutamatrezeptoren (NMDA-Rzeptoren), die vor allem im Zentralnervensystem vorkommen, unter anderem im Hippocampus und Großhirn. Die Erkenntnis ebnet den Weg für die Entwicklung neuer, potenziell nicht süchtig machender Antidepressiva. Linderung in wenigen Stunden Ketamin lindert innerhalb weniger Stunden schwere Depressionssymptome. Die Wirkung hält tagelang an. "Aufgrund seiner schnellen und langanhaltenden Wirkung hat sich niedrig dosiertes Ketamin als buchstäblich lebensrettendes Medikament erwiesen", so Expertin Gabriela K. Popescu. Bei herkömmlichen Antidepressiva dauere es oft Monate, bevor die Wirkung spürbar sei, was bei einigen Patienten das Risiko erhöhe, in der Anfangsphase der Therapie Suizidgedanken zu entwickeln. Wie Ketamin, in Mengen im Nanogrammbereich verabreicht, so schnell eine so dramatische antidepressive Wirkung erzielt, war auf molekularer Ebene bisher kaum verstanden. NMDA-Rezeptoren sind für die Aufrechterhaltung des Bewusstseins unerlässlich. So haben Medikamente, die wahllos auf alle NMDA-Rezeptoren wirken, laut Popescu inakzeptable psychische Nebenwirkungen. "Wir glauben, dass die Selektivität, die wir in unserer Forschung entdeckt haben, erklärt, wie niedrig dosiertes Ketamin schwere Depressionen behandeln und Suizide bei Menschen mit Depressionen verhindern kann", so die Biochemikerin. Vorlage bessere Medikamente "Der von uns entdeckte Mechanismus deutet darauf hin, dass Ketamin bei niedrigen Dosen nur den Strom beeinflusst, der von Rezeptoren getragen wird, die schon eine Weile im Hintergrund aktiv waren, nicht aber von synaptischen Rezeptoren, die nur zeitweise kurz aktiviert werden", sagt Popescu. Das führe zur sofortigen Erhöhung der Erregungsübertragung, was wiederum depressive Symptome lindert. "Darüber hinaus initiiert die erhöhte Erregung die Bildung neuer oder stärkerer Synapsen, die dazu dienen, auch nach dem Abbau von Ketamin im Körper ein höheres Erregungsniveau aufrechtzuerhalten, was die bei Patienten beobachtete langfristige Linderung erklärt."
(Ende)
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