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Mo, 11.11.2024 06:15
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pte20241111004 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Japan: Ende der moderaten Lohnerhöhungen

Beobachter erwarten einen Anstieg von mehr als drei Prozent für die meisten Arbeitnehmer
Japans Bürger: dürfen auf eine Lohnerhöhung hoffen (Foto: Marcellinus Jerricho, pixabay.com)
Japans Bürger: dürfen auf eine Lohnerhöhung hoffen (Foto: Marcellinus Jerricho, pixabay.com)

London/Tokio (pte004/11.11.2024/06:15) - Etwas mehr als die Hälfte der japanischen Unternehmen wollen Löhne und Gehälter im nächsten Geschäftsjahr um drei Prozent oder mehr erhöhen, wie eine "Reuters"-Umfrage zeigt. Im Einzelnen ziehen 42 Prozent der befragten Unternehmen drei bis fünf Prozent in Betracht, während neun Prozent eine Erhöhung im Bereich von fünf bis sieben Prozent für möglich halten. 41 Prozent sagen, Lohnerhöhungen werden wahrscheinlich im Bereich von einem bis drei Prozent liegen. Befragt wurden 505 Unternehmen, von denen 240 antworteten.

2024 gab es fünf Prozent mehr

Nach Jahrzehnten des langsamen Lohnwachstums, das von Ökonomen und politischen Entscheidungsträgern weithin als großes Hindernis für die Ankurbelung der Binnennachfrage und die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums genannt wird, haben Unternehmen in den vergangenen Jahren begonnen, sich mit dem Thema stärkerer Lohnerhöhungen zu befassen. In diesem Jahr waren es im Durchschnitt bereits 5,1 Prozent.

"Die Einstellung von Mitarbeitern wird von Jahr zu Jahr schwieriger, insbesondere in den Bereichen Wissenschaft und Technologie. Eine Erhöhung der Löhne ist unvermeidlich, um Talente zu sichern", so ein Chemie-Manager. Andere sind jedoch zurückhaltender. "Eine Erhöhung der Löhne bei unbefriedigenden Einnahmen würde zu einem größeren Verlust und zur Entlassung von Mitarbeitern führen", sagt eine Führungskraft aus der Elektronikbranche. Und ein Keramik-Manager ergänzt: "Wenn man bedenkt, dass steigende Rohstoffpreise und Versorgungskosten den Druck auf mittlere und kleine Unternehmen erhöhen, würden starke Lohnerhöhungen das Risiko bergen, viele Firmen in den Ruin zu treiben."

Mindestlohn liegt bei 6,45 Euro

Premierminister Shigeru Ishibas Liberaldemokratische Partei hat sich jedoch verpflichtet, "unermüdliche Anstrengungen" zu unternehmen, um den durchschnittlichen Mindestlohn, der heute bei umgerechnet 6,45 Euro liegt, bis zum Ende des Jahrzehnts um 42 Prozent auf gut neun Euro pro Stunde anzuheben, womit das von der Regierung im vergangenen Jahr ursprünglich für Mitte der 2030er-Jahre festgelegte Ziel vorgezogen wird. Die Mehrheit der Unternehmen kündigt dagegen Widerstand an. Doch auch der Gouverneur der japanischen Zentralbank ( https://www.boj.or.jp/en/ ), Kazuo Ueda, sagt, die Löhne in Japan müssten nachhaltig steigen.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
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