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Di, 05.11.2024 10:30
pte20241105020 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung
Biobasierte Fasern gefährlicher als Plastik
Viskose führt bei Regenwürmern zu einer deutlich höheren Sterblichkeit von rund 80 Prozent
Plymouth (pte020/05.11.2024/10:30) - Biobasierte Materialien stellen ein größeres Gesundheitsrisiko dar als herkömmliche Kunststoffe, die diese Materialen eigentlich ersetzen sollen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of Plymouth ( https://www.plymouth.ac.uk ) und der University of Bath ( https://www.bath.ac.uk ), die als Teil des "BIO-PLASTIC-RISK ( https://www.plymouth.ac.uk/research/marine-litter/bio-plastic-risk )"-Projekts durchgeführt wurde. Biobasierte Materialien werden zunehmend als vermeintlich umweltfreundliche Alternative zu Plastik befürwortet und kommen bei Textilien und Produkten wie Kleidung, Feuchttüchern und der Monatshygiene zum Einsatz. Details sind in "Environmental Science and Technology" nachzulesen. Viskose und Lyocell untersucht Mikrofasern dieser Materialien werden jedoch über den Wäschezyklus an die Umwelt abgegeben. Dazu kommt noch der Einsatz von Klärschlamm als Düngemittel oder einfach die normale Abnutzung von Textilprodukten. Trotz der weltweiten Zunahme an biobasierten Materialien gibt es bisher nur wenig Forschung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Arten und Ökosysteme. Für die aktuelle Studie haben die Forscher die Auswirkungen herkömmlicher Polyesterfasern und zwei biobasierter Fasern auf Regenwürmer untersucht - konkret Viskose und Lyocell. Diese wirbellosen Tiere sind weltweit für die Gesundheit der Böden von entscheidender Bedeutung. Bei einer hohen Konzentration von Polyester starben 30 Prozent der Würmer nach 72 Stunden. Der Kontakt mit biobasierten Fasern führte jedoch zu einer deutlich höheren Sterblichkeit. Bei Lyocell erreichte die Mortalität einen Wert von bis zu 60 Prozent. Bei Viskose war dieser Wert mit bis zu 80 Prozent noch deutlich höher. Ein zweites Experiment mit umweltrelevanten Konzentrationen der Fasern weist darauf hin, dass die Vermehrung bei Regenwürmern, die in einer Erde mit Viskose leben, im Vergleich zu einem Umfeld mit Polyester reduziert war. Erdwürmer in einer Erde mit Lyocellfasern wiesen im Vergleich zu den anderen Fasern ein verringertes Wachstum und vermehrtes Graben auf. Regenwürmer für Umwelt wichtig Den Forschern nach ist es wichtig, neue Materialien, die als Alternative zu Plastik eingesetzt werden sollen, eingehend zu untersuchen, bevor sie auf den Markt kommen. Die leitende Wissenschaftlerin Winnie Courtene-Jones erinnert daran, dass 2022 weltweit mehr als 320.000 Tonnen biobasierter und biologisch abbaubarer Materialien hergestellt wurden. Erhebliche Mengen dieser Produkte werden in der Folge in der Umwelt ihre Spuren hinterlassen. Die aktuelle Studie habe gezeigt, dass biobasierte Fasern viele negative Auswirkungen auf die Regenwürmer haben. Diese Tiere sind jedoch für ein Funktionieren der Umwelt von entscheidender Bedeutung.
(Ende)
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