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Do, 31.10.2024 06:05
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pte20241031002 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Großereignisse befeuern Hassrede im Netz

Beispielhafte Studie der George Washington University rund um die US-Präsidentenwahl 2020
US-Wahl:
US-Wahl: "Online-Teleskop" dokumentiert Hassreden zu Großereignissen (Foto: Yamu_Jay, pixabay.com)

Washington (pte002/31.10.2024/06:05) - Wichtige Ereignisse wie die unmittelbar bevorstehende US-Präsidentschaftswahl stärken globale Hassnetzwerke im Internet und regen zu neuen Tiraden rund um bestimmte Reizthemen an, zeigen Forscher der George Washington University ( https://www.gwu.edu/ ). Unter der Leitung von Neil Johnson und seinen Kollegen Rick Sear und Akshay Verma haben sie ein "Online-Teleskop" erstellt, das das Online-Hassuniversum in beispiellosem Umfang kartiert. Es bildet die Entwicklung rund um die Präsidentschaftswahl 2020 ab.

Hassrede, Verschwörungsmythen

Dieses weltweit beachtete Ereignis hat zu einem mächtigen Anstieg von Hassreden rund um Themen wie Einwanderung, Ethnizität und Antisemitismus geführt, die oft mit rechtsextremen Verschwörungstheorien übereinstimmen - und zwar um den 7. November 2020 herum, als der damals designierte Präsident Joe Biden zum Sieger der US-Präsidentschaftswahlen erklärt wurde.

Das Team stellte einen ähnlichen Anstieg von Inhalten gegen Einwanderung am und nach dem 6. Januar 2021 fest, als der damals scheidende Präsident Donald Trump seine Anhänger indirekt aufwiegelte, das Capitol zu stürmen. "Politik kann ein Katalysator für potenziell gefährliche Hassreden sein. Kombiniert man dies mit dem Internet, in dem Hassreden gedeihen, ergibt sich ein alarmierendes Szenario. Deshalb ist es wichtig, genau zu verstehen, wie sich Hass auf individueller Ebene zu einem kollektiven globalen Phänomen ausbreitet", so Johnson.

Telegram ist Seele der Aggression

Johnson und sein Team haben festgestellt, dass Telegram als zentrale Kommunikations- und Koordinationsplattform zwischen Hassgemeinschaften fungiert. Dennoch werde Telegram von den Regulierungsbehörden in den USA und der EU oft übersehen. Die derzeitigen Richtlinien, die sich nur auf beliebte Plattformen wie Facebook, Twitter oder TikTok konzentrieren, könnten Hass nicht wirksam eindämmen, da verschiedene Plattformen unterschiedliche Rollen Online-Hasswelt spielen.

Die Forscher empfehlen, dass alle Anti-Hass-Botschaften, die zur Bekämpfung von Online-Hassreden eingesetzt werden, nicht an spezielle Ereignisse gebunden sein sollten, da Hassreden oft auch angrenzende Themen beinhalten. Wenn man sich beispielsweise nur auf Anti-Hass-Botschaften im Kontext mit einer US-Wahl konzentriert, könne es sein, dass Botschaften nicht die Zielgruppen erreichen, die Hassreden zu Themen wie Einwanderung, Ethnizität oder Antisemitismus verbreiten.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail:
Website: www.pressetext.com
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