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Mo, 28.10.2024 10:30
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pte20241028015 Forschung/Entwicklung, Medien/Kommunikation

Polarisierende Forscher schaden der Sache

Wissenschaftler der University of São Paulo betonen die Wichtigkeit des kritischen Denkens
Demonstration: Wissenschaft polarisiert seit jeher die Gesellschaft (Foto: Becker1999)
Demonstration: Wissenschaft polarisiert seit jeher die Gesellschaft (Foto: Becker1999)

São Paulo (pte015/28.10.2024/10:30) - Laut einer Studie unter der Leitung der University of São Paulo ( https://www5.usp.br/english/institutional ) sollten wissenschaftliche Fake News wie auch polarisierende wissenschaftliche Infos kritisch eingeordnet werden. Das Team um Thiago Cruvinel hat, basierend auf der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur, die Charakteristika von polarisierenden wissenschaftlichen digitalen Nachrichten erarbeitet. Im "Journal of Science Communication" schlagen die Experten ein System zur Kodifizierung zum Identifizieren und Charakterisieren von polarisierenden Diskursen in den digitalen Nachrichten der Wissenschaftskommunikation vor.

Klimawandel kontrovers diskutiert

Cruvinel zufolge bringt eine polarisierende Wissenschaftskommunikation online häufig extreme Sichtweisen über ein bestimmtes wissenschaftliches Thema mit sich. Sie können starke Emotionen hervorrufen, die Gruppenloyalität stärken und die Spaltungen in der Gesellschaft vertiefen. Diese polarisierenden Sichtweisen können sich auf verschiedene soziale Aspekte auswirken. "Damit sich die Menschen sicher und entspannt fühlen, kann eine einseitige Botschaft Begriffe verwenden, die mit einem Konflikt oder einer Abtrennung in Verbindung stehen", so Cruvinel.

Das kann laut dem Fachmann auch dann der Fall sein, wenn es um bekannte wissenschaftliche Themen geht - wie den vom Menschen verursachten Klimawandel. Der Experte betont zudem, dass Vereinfachung und Polarisierung von wissenschaftlichen Informationen nicht immer die besten Ansatz sind, da dadurch das kritische Denken eingeschränkt werden kann. Wird etwa ein wissenschaftlicher Standpunkt als unumstritten dargestellt, kann das Unterstützer vereinen, aber Zweifler auf Abstand halten. Damit wird dieses Thema schließlich nur noch kontroverser diskutiert, heißt es.

Kodifizierungssystem entwickelt

Übernimmt eine vorherrschende Meinung die Oberhand, kann dadurch auch der wissenschaftliche Fortschritt verzögert werden, mahnen die Forscher. So würden Menschen auch entmutigt, bestehende Vorstellungen infrage zu stellen. Genau das sei aber ein entscheidender Motor für den wissenschaftlichen Fortschritt. Die Fachleute haben daher die syntaktischen und lexikalischen Eigenschaften von polarisierenden Botschaften in der online stattfindenden Wissenschaftskommunikation, aber auch in Studien beleuchtet, die Auswirkungen dieser Botschaften auf die Meinung der User haben.

Dazu gehört auch ein spezialisierteres Publikum wie Journalisten, Wissenschaftler und Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten. Im Rahmen der Überprüfung der vorhandenen Literatur wurden zehn Studien identifiziert, die es den Forschern ermöglichten, ein System zur Identifizierung von polarisierenden wissenschaftlichen Botschaften zu entwickeln. Dieses Kodifizierungssystem beruht auf einem System, das 20 eindeutige Codes umfasst, die in vier Schlüsseldimensionen eingeteilt wurden, und zwar in Abfälligkeit, Kritik, Gewichtung und Uneinigkeit.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail:
Website: www.pressetext.com
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