Physio-Schmerztherapie: Effektiver als Medikamente

Schmerztherapie (Bild: Spiraldynamik®)

Zürich (pts002/21.10.2024/06:00) - Die MediDays der Zürcher Akademie für Innere Medizin stellen in der Schweiz ein Highlight der ärztlichen Fortbildung – eine ganze Woche voll mit aktuellen Themen und spannenden neuen Erkenntnissen.

Das Update zur Diagnostik von unspezifischen Kreuzschmerzen ist ernüchternd: Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT liefern in vielen Fällen keinen zusätzlichen Informationsgewinn.

Noch enttäuschender – zumindest auf den ersten Blick – ist das Therapie-Update! Medikamente zeigen nicht die erhoffte Wirkung. Hier eine Zusammenfassung der Erkenntnisse, was nicht funktioniert:

* NSAR-Schmerzmittel wie Diclofenac wirken nur minimal, gehen jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen einher, darunter Herzkreislaufprobleme, Magen-Darm-Blutungen und Niereninsuffizienz.
* Paracetamol : Keine nachgewiesene Wirkung bei unspezifischem Kreuzschmerz.
* Metamizol : Unzureichende Datenlage, um eine verlässliche Aussage treffen zu können.
* Opioide : Die Nebenwirkungen überwiegen deutlich den Nutzen.
* Muskelrelaxantien : Kaum wirksam, aber mit diversen Nebenwirkungen verbunden.
* Infiltrationen : Bei unspezifischen Rückenschmerzen und Kreuzschmerzen ebenfalls ohne nachgewiesene Wirkung.

Das ernüchternde Fazit lautet: Es gibt keine zuverlässige Diagnostik und keine effektiven medikamentösen Therapieoptionen.

Auf Nachfragen zweier Ärzten im Anschluss an die Präsentation kam jedoch Spannendes ans Licht, dass für Physiotherapie und Massage zumindest eine moderate Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte. Aha! Ein Lichtblick!

Im Klartext bedeutet das: Bei Rückenschmerzen sollte der Fokus auf Physio-Schmerztherapie liegen, anstatt auf teurer Bildgebung und ineffektiven Medikamente. Aus versorgungsmedizinischer Sicht zeigt sich, dass die medizinische Praxis den wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterherhinkt.

Zum Glück gibt es die spezialisierte Physio-Schmerztherapie!

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Text: Christian Larsen, Ärztlicher Leiter, Med Center Schweiz (Oktober 2024)

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