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Do, 17.10.2024 08:45
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pts20241017008 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung
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Umgang mit Desinformationen lernen

Junge Erwachsene forschen bei neuem Forschungsprojekt zum Umgang mit Desinformation mit
FH St. Pölten (Foto: Peter Rauchecker)
FH St. Pölten (Foto: Peter Rauchecker)
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St. Pölten (pts008/17.10.2024/08:45) - Forschende der Fachhochschule St. Pölten und der Donau-Universität Krems untersuchen im neuen Projekt "Young Citizen Scientists Against Disinformation" (YCSAD) das Thema Desinformation innerhalb neuer Kommunikationskanäle aus der Perspektive von jungen Erwachsenen. Diese nehmen im Projekt eine zentrale Rolle ein, indem sie selbst als Citizen Scientists ("Bürger*innen-Wissenschaftler*innen") mitforschen.

Mit dem Aufkommen der neuen Kommunikationstechnologien – Stichwort Social Media – hat sich die Art und Weise, wie Informationen geteilt werden, grundlegend verändert. Medieninhalte können in kürzester Zeit erstellt und verbreitet werden. Auch wie wir auf Informationen zugreifen und diese abrufen, ist dadurch ständigem Wandel unterworfen. Das bringt Vorteile, birgt aber auch gleichzeitig Gefahren: Desinformation kann einfach und schnell verbreitet werden. Speziell junge Menschen verbringen sehr viel Zeit in sozialen Medien und sind besonders von diesen Entwicklungen betroffen.

Mit dem neuen Projekt "Young Citizen Scientists Against Disinformation" möchten Lukas Daniel Klausner, Researcher am Institut für IT-Sicherheitsforschung und am Center for Artificial Intelligence an der FH St. Pölten, und Bettina Pospisil, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit an der Universität für Weiterbildung Krems, das Thema Desinformation aus der Perspektive junger Erwachsener erforschen. Das Besondere an ihrem Projekt ist die intensive Einbindung der Jugendlichen.

"Der Clou am Projekt ist der Fokus auf Jugendliche als Zielgruppe, Stakeholder*innen und Mitforschende. Gerade von der Generation, die schon ganz selbstverständlich mit dem Internet und Social Media aufgewachsen ist und damit von klein auf umzugehen lernen musste, können wir älteren Semester noch einiges lernen. Ich bin überzeugt, dass im Zuge unseres Projekts einige im Feuilleton gern tradierte Meinungen bezüglich angeblich zu unkritisch mit Social-Media-Inhalten umgehenden Jugendlichen über den Haufen geworfen werden", sagt Co-Projektleiter Lukas Daniel Klausner.

Junge Erwachsene reden mit

Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die jungen Erwachsenen zu sogenannten Citizen Scientists ("Bürger*innen-Wissenschaftler*innen") und nutzen ihr Know-how und ihre Erfahrungen, um den Untersuchungsgegenstand breiter als bisher zu beleuchten. Da sich das Alltagsleben junger Erwachsener durch die ständige Konfrontation mit Medieninhalten und Informationen stark verändert hat, werden sie im Zuge des Projekts selbst zu Forscher*innen, um (Des-)Information kritisch zu analysieren.

"Das Projekt YCSAD findet seinen Ursprung in der Wissenschafts- und Technikforschung und möchte damit aufzeigen, dass sich die Art, wie wir forschen, auch aktiv auf unsere Zielgruppe auswirkt. Deshalb verstehen wir unsere Citizen Scientists nicht bloß als Jugendliche, die Unterstützung benötigen, sondern in erster Linie als Expert*innen ihres eigenen Alltags mit (Des-)Information. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Citizen Scientists zu erkunden, was sie von uns, aber auch was Wissenschaft und Gesellschaft von ihren Erfahrungen und ihrer Art mit (Des-)Information umzugehen lernen können", betont Projektleiterin Bettina Pospisil.

Strategien gegen Desinformation

Die derzeitige Forschung zu Desinformation betrachtet junge Erwachsene vorwiegend als passive Konsument*innen von Webinhalten und unterschätzt dabei ihre Autonomie und ihre Fähigkeit, eigenständig Strategien zum Umgang mit Desinformation zu entwickeln. Um diese aufzudecken, arbeitet das Forschungsteam mit Klassen aus drei höheren Schulen in NÖ (HLW Tulln, HTL St. Pölten, BRG Krems) zusammen.

Desinformationsplattform aufbauen

Eine der Aufgaben der Schüler*innen liegt darin, selbst Daten über (Des-)Information, die für sie in ihrem Alltag relevant sind, zu sammeln und auszuwerten. Zusätzlich werden die Forschenden Material und Fragen zu drei Themenbereichen vorbereiten, die gemeinsam mit den jungen Citizen Scientists diskutiert werden. Aufbauend auf die Erkenntnisse des Forschungsprojekts soll der Bedarf nach und die Anforderungen an eine Desinformationsplattform ausgelotet werden, die den Bedürfnissen und Wünschen junger Erwachsener entspricht und im Umgang mit Desinformation helfen soll.

"Mit dem Projekt kann ein fruchtbarer Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft entstehen. Junge Erwachsene lernen etwas über das wissenschaftliche Arbeiten und die Wissenschaftler*innen lernen etwas über die Erfahrungen junger Erwachsener mit Desinformation", freut sich Lukas Daniel Klausner.

Über "Young Citizen Scientists Against Disinformation"
Das Forschungsprojekt YCSAD wird gemeinsam durch die Fachhochschule St. Pölten und die Universität für Weiterbildung Krems über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren durchgeführt. Das Projekt erfüllt die strengen Qualitätskriterien der österreichischen Citizen Science-Plattform Österreich forscht und ist auf der Plattform gelistet (www.citizen-science.at ( https://www.citizen-science.at/ )).

Das Projekt wird durch die Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich im Rahmen der FTI-Strategie Niederösterreich 2027 finanziert.

Weitere Informationen finden Sie auf den Forschungswebseiten:

* https://research.fhstp.ac.at/projekte/ycsad
* https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/wirtschaft-globalisierung/departments/egovernance-wirtschaft-verwaltung/forschung/projekte/young-citizen-scientists-against-disinformation.html

(Ende)

Aussender: FH St. Pölten
Ansprechpartner: Maja Sito
Tel.: +43 676 847 228 265
E-Mail:
Website: www.fhstp.ac.at
FH St. Pölten
   
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