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Fr, 27.09.2024 10:30
pte20240927015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung
US-Opioid-Krise: Mehr Überdosen bei Kindern
Medikamente wie Fentanyl liegen oft daheim herum und werden unwissentlich eingenommen
Gainesville (pte015/27.09.2024/10:30) - Die Folgen der Opioid-Krise in den USA machen sich bereits bei Kleinkindern bemerkbar, zeigt eine Studie der University of Florida ( https://www.ufl.edu ). Die Forscher haben die demografischen und medizinischen Daten von 69 Kindern untersucht, die im Raum Philadelphia von "Suspected Child Abuse and Neglect"-Teams beurteilt wurden. Demnach gab es von Juni 2012 bis Dezember 2023 einen Anstieg bei Kindern mit einer Opioid-Überdosis. Zwischen 2019 und 2024 kam es zu einer Erhöhung um das Vierfache. Die meisten Kinder waren unter zwei Jahren, das jüngste erst 19 Tage alt. Fentanyl meist verantwortlich Laut der leitenden Wissenschaftlerin Maria Quidgley-Martin verursacht das narkotisierende Analgetikum Fentanyl in den meisten Fällen eine Überdosis. "Da die Eltern und andere Erwachsene zunehmend Opioide missbrauchen, ist es immer wahrscheinlicher, dass diese Medikamente in die Hände von Kindern gelangen. Sie treffen die Opioide in vertrauten Umgebungen wie dem eigenen Zuhause oder bei Verwandten an." Als am stärksten betroffen erweisen sich nicht-hispanische, schwarze Kinder. Hier kam es zwischen 2019 und 2023 zu einem Anstieg der Fälle um das Elffache. Zu den typischen Symptomen einer Opioidvergiftung bei Kindern gehören Veränderungen des Verhaltens, Teilnahmslosigkeit, Atemprobleme und Krampfanfälle. Laut Quidgley-Martin erhalten zudem die meisten Kinder kein Naloxon. Dieses Notfallmedikament wird gegen die Folgen einer Überdosis verabreicht. Kinder unter zwei Jahren "Kinder sind die übersehenen, tragischen Opfer der Opoid-Krise in den USA und Fentanyl stellt für sie die größte Gefahr dar", mahnt Quidgley-Martin. Daher müssen, so die Expertin, die Ersthelfer bei bewusstlosen Kindern immer überlegen, ob nicht Naxolon verabreicht werden sollte. Diese Kinder könnten unwissentlich mit Opioiden in Kontakt gekommen sein. Mehr als die Hälfte der Familien der Kinder hatten zuvor bereits Kontakt mit der Kinderschutzbehörde Child Protective Services. 65 Prozent sagen, dass es bereits eine Vorgeschichte von Opioid-Missbrauch gibt. Von den 69 im Rahmen der Studie überprüften Kinder starben vier an den Folgen der Überdosis. Sie alle waren jünger als zwei Jahre alt und positiv auf Fentanyl getestet. Laut Quidgley-Martin müsse dieses große Problem angesprochen und Kinder besser geschützt werden.
(Ende)
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