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pts20240924013 Handel/Dienstleistungen, Kultur/Lifestyle
Bio-Wein darf mehr kosten
Österreicher sind bereit, bis zu einen Euro mehr für zertifizierten Bio-Wein zu bezahlen
Eisenstadt (pts013/24.09.2024/10:00) - Das belegt eine Studie aus dem Masterstudiengang Internationales Weinmarketing der FH Burgenland. 369 Personen aus Österreich wurden befragt. Der Griff zu Bio-Produkten ist für viele Konsumentinnen und Konsumenten mittlerweile selbstverständlich. Wie es sich mit dem Bio-Wein verhält, war – wenigstens was den österreichischen Markt betrifft – bisher wenig erforscht. Julia Haltschuster, Absolventin des Masterstudiengangs Internationales Weinmarketing der FH Burgenland, fragte sich in ihrer Abschlussarbeit, wie es mit der Kaufbereitschaft von Bio-Wein in Österreich aussieht, wie viel mehr die Konsument*innen bereit sind, für diesen auszugeben und ob es einen Unterschied nach Geschlecht und Alter gibt. "Aus amerikanischen Studien wissen wir, dass vor allem jüngere Menschen, Frauen und Personen, die auch sonst großen Wert auf umweltschonende Produkte legen, eher auf ökologisch zertifizierte Weine zurückgreifen. Weinproduzent*innen in Österreich haben dazu bisher keine Daten zur Verfügung, an denen sie sich orientieren können", so Haltschuster. Sie arbeitet selbst in einem Weingut in Gols im Burgenland, das seit 20 Jahren ausschließlich Bio-zertifizierten Wein produziert. 438 Personen nahmen an ihrer Online-Umfrage teil. 369 Datensätze konnten für die Stichprobe berücksichtigt werden. Erhöhte Kaufbereitschaft für Bio-Wein Nach Auswertung der Daten konnte festgestellt werden, dass die Zertifizierung "Biologisch" als wichtigste Zertifizierung gesehen werden kann. Über 70 Prozent der befragten Personen kennen die Zertifizierung und circa 50 Prozent haben bereits einmal Wein mit dieser Zertifizierung gekauft. Haltschuster konnte herausfinden, dass die Kaufbereitschaft für zertifizierten Bio-Wein grundsätzlich höher ist, als für nachhaltig (hier geht es um das nachhaltige Arbeiten der Winzer zum Beispiel weniger Spritverbrauch im Weinbau) oder biodynamisch (hier geht es um möglichst wenig künstlichen Eingriff von außen auf die Reben oder den Wein) produzierten Wein. "Das hat mich an den Ergebnissen tatsächlich überrascht", so die Absolventin. Grundsätzlich seien die Konsumentinnen und Konsumenten auch bereit, sowohl für Bio, biodynamisch und nachhaltig produzierten Wein mehr zu bezahlen, und zwar um bis zu einen Euro mehr, als für herkömmlich produzierten Wein. Frauen oder Junge greifen nicht öfter zu Bio Was internationale wissenschaftliche Studien eindeutig belegen, nämlich dass Frauen und jüngere Konsument*innen häufiger zu ökologisch zertifizierten Weinen greifen, konnte die an der FH Burgenland entstandene Studie für den österreichischen Markt nicht bestätigen. Dennoch können die Ergebnisse für Winzer*innen oder auch Händler*innen und Gastronom*innen interessant sein. "Wie sich deutlich gezeigt hat, ist die Willingness to Pay für Weine mit ökologischer Zertifizierung höher als für Weine ohne Zertifizierung. Das könnte ausschlaggebend für Betriebe sein, in Zukunft eine ökologische Zertifizierung anzustreben. Auch für Weinhändler*innen oder Gastronom*innen kann es interessant sein, Weine mit Zertifizierungen im Sortiment aufzunehmen um ein breiteres Angebot für die Kund*innen stellen zu können", schließt Julia Haltschuster. Demografische Aufteilung der Befragten 46 % der Befragten waren 35 Jahre alt oder jünger, 37 % zwischen 36 und 55 Jahre alt, 17 % über 55 Jahre alt. Rund 62 % der Befragten waren weiblich, 36 % männlich und unter 1 % divers. Der Großteil der befragten Personen mit 40 % lebt in einem Zwei-Personen-Haushalt. Das verbreitetste Netto Haushaltseinkommen pro Jahr liegt hier bei 40.000 Euro bis unter 60.000 Euro. Die zweitstärkste Gruppe ist die Haushaltsgröße von ebenfalls zwei Personen mit einem Haushaltsnettogehalt von 20.000 Euro bis unter 40.000 Euro pro Jahr. Im Unterschied zu anderen Aus- und Weiterbildungen rund um das Thema Wein, beschäftigt sich der Masterstudiengang Internationales Weinmarketing der FH Burgenland in Studien wie diesen intensiv mit der Sichtweise und dem Blickwinkel von Weinkunden. So können laufend spannende und neue Erkenntnisse gewonnen werden.
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(Ende)
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