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Fr, 06.09.2024 06:10
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pte20240906003 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Social Web schürt Hass gegen Einwanderer

Forscher haben 200.000 Tweets untersucht - Migrationsgegner erheben ihre Stimmen viel lauter
Migranten: Einwanderungsgegner haben im Netz die Oberhand (Foto: jnylee, pixabay.com)
Migranten: Einwanderungsgegner haben im Netz die Oberhand (Foto: jnylee, pixabay.com)

Liverpool (pte003/06.09.2024/06:10) - Soziale Medien tragen erheblich zu den zunehmenden Spannungen in Debatten über Einwanderung bei. Das haben Francisco Rowe und seine Doktorandin Andrea Nasuto von der University of Liverpool ( https://www.liverpool.ac.uk/ ) ermittelt. Ihre Analyse von mehr als 200.000 Tweets aus den Jahren 2019 und 2020 zeigt, dass sich einwanderungsfeindliche Inhalte im Netz schneller verbreiten als einwanderungsfreundliche Tweets. Zudem sind nur wenige Nutzer für den Großteil der einwanderungsfeindlichen Inhalte verantwortlich.

Anti-Tweets gehen viral

Die Analyse bestätigt ein hohes Maß an Polarisierung zwischen Pro- und Anti-Einwanderungs-Tweets im Vereinigten Königreich. Während des Untersuchungszeitraums war die Pro-Einwanderungs-Community zwar 1,69 Mal größer als die der Gegner, aber die Anti-Einwanderungs-Community war aktiver und beschäftigte sich in größerem Umfang mit den Inhalten der anderen. Anti-Immigrations-Tweets verbreiteten sich zudem 1,66 Mal schneller als Pro-Immigrations-Tweets.

Innerhalb der Anti-Einwanderungs-Community hat ein Prozent der Nutzer etwa 23 Prozent der Anti-Einwanderungs-Tweets generiert, während das oberste Prozent der Befürworter von Einwanderung zwölf Prozent der entsprechenden Tweets erstellt hat. Insgesamt machten Bots, also Text-Roboter, weniger als ein Prozent aller wichtigen Produzenten und Verbreiter von Pro- oder Anti-Einwanderungsinhalten aus, was auf einen begrenzten Einfluss schließen lässt.

Krawalle nach Messergewalt

Den Forschern nach können einwanderungsfeindliche Online-Inhalte in der realen Welt Schaden anrichten, einschließlich Gewalt. Das wurde zuletzt überdeutlich, als eine Welle der Gewalt Großbritannien überzog, nachdem in Southport ein junger Mann drei Mädchen bei einer Tanzveranstaltung erstochen hatte. Im Netz verbreitete sich die Falschmeldung, der Täter sei ein Asyslbewerber muslimischen Glaubens.

Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse schlagen die britischen Wissenschaftler nun vor, dass Bemühungen zur Eindämmung von Hassinhalten im Internet von der Identifizierung und Überwachung besonders aktiver einwanderungsfeindlicher Nutzer profitieren könnten.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
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