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Fr, 23.08.2024 06:05
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pte20240823002 Politik/Recht, Technologie/Digitalisierung

US-Staatsanwälte gehen gegen "Nudify Sites" vor

Mit Apps lassen sich Menschen auf Fotos elektronisch ausziehen - bisher ohne rechliche Konsequenzen
Fotografierte sind auf
Fotografierte sind auf "Nudify Sites" per App leicht zu entkleiden (Foto: pixabay.com, DI Wang)

San Francisco (pte002/23.08.2024/06:05) - Die Staatsanwaltschaft von San Francisco will aufräumen mit um sich greifenden "Nudify Sites" im Internet. Dort gibt es Apps, die es jedem ermöglichen, Fotos von Menschen so zu bearbeiten, dass sie elektronisch bis auf die nackte Haut entkleidet sind. Nun haben die Staatsanwälte Anklage gegen 16 Webseiten erhoben, die derartige Apps anbieten, wegen des Verstoßes gegen die US-Gesetze in Bezug auf die nicht-einvernehmliche Veröffentlichung intimer Bilder und wegen Kindesmissbrauchs.

Nudify-Apps mit starkem Zulauf

In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden die angeklagten Webseiten über 200 Mio. Mal besucht. Auf einer der Seiten heißt es: "Stell dir vor, du verschwendest Zeit damit, sie zu einem Date einzuladen, wenn du einfach eine App benutzen kannst, um ihre Nacktbilder zu bekommen." Die Webseiten werden auch in sozialen Medien beworben. Seit Anfang des Jahres sei die Werbung für Nacktbilder-Apps oder -seiten dort um 2.400 Prozent gestiegen, teilte Nicola Henry, Sozialrechtlerin an der RMIT University ( https://www.rmit.edu.au ), kürzlich auf der wissenschaftlichen Plattform "The Conversation" ( https://theconversation.com/us ) mit.

Derartiger Deepfake-Missbrauch könne dem Ruf und den Karriereaussichten einer Person sehr schaden und sich nachteilig auf die mentale und körperliche Gesundheit auswirken. Dazu gehören auch höhere Risiken für soziale Isolation, Selbstverletzungen sowie zunehmender Vertrauensverlust in andere Menschen.

Löschen ist schwierig

"Viele Opfer wissen nicht einmal, dass ihre Bilder erstellt oder verbreitet wurden", führt Henry aus. "Wenn sie es aber wissen, können sie die Inhalte zwar erfolgreich bei den gängigen Plattformen melden, haben aber Schwierigkeiten, sie von privaten Geräten und Websites zu entfernen, die nur wenige Schutzmechanismen bieten. Täter, die Deepfake-Missbrauch betreiben, Tech-Entwickler, die diese Tools ermöglichen, und Tech-Unternehmen, die ihre Verbreitung zulassen, müssen alle zur Verantwortung gezogen werden", fordert sie. Die Staatsanwaltschaft San Francisco macht jetzt den Anfang.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
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