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Mi, 21.08.2024 06:00
pte20240821001 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle
Fokussiertes Videoschauen hilft gegen Langeweile
Studie der University of Toronto belegt auch besseres Seherlebnis bei Anschauen in Gänze
Toronto (pte001/21.08.2024/06:00) - Wer Online-Videos komplett ansieht und sich auf deren Inhalte konzentriert, hat ein größeres Sehvergnügen als Nutzer, die Videos auf gut Glück in Serie schnell an- und durchklicken. Letzteres führt sogar dazu, dass sich User in der Regel noch mehr langweilen und ihre Unzufriedenheit wächst. Zu diesem Schluss kommt eine psychologische Studie der University of Toronto ( https://www.utoronto.ca/ ) mit sieben Experimenten, an der 1200 Studenten aus Kanada und den USA teilnahmen. Vor dem Test hatten die Studienautoren vermutet, dass sich Probanden weniger langweilen, wenn sie schnell zwischen Videos hin- und herklicken, statt diese komplett anzusehen. Eintauchen statt Häppchen "Wenn Menschen ein angenehmeres Erlebnis beim Anschauen von Videos haben wollen, sollten sie versuchen, sich auf den Inhalt zu konzentrieren und den Wechsel minimieren", so Studienautorin Katy Tam. "Genauso, wie man für ein intensiveres Erlebnis im Kino bezahlt, kann man auch mehr Spaß haben, wenn man in Online-Videos eintaucht, anstatt sich lauter unzusammenhängende Häppchen anzuschauen." In einem Experiment sahen sich alle Teilnehmer ein zehnminütiges YouTube-Video an - ohne die Möglichkeit, vorzuspulen. Dann konnten sie innerhalb von zehn Minuten frei durch sieben fünfminütige Videos schalten. Die Teilnehmer berichteten, dass sie sich weniger gelangweilt fühlten, wenn sie nur ein einziges Video ansahen, und dass sie das Seherlebnis als befriedigender, ansprechender und sinnvoller empfanden, als wenn sie durch verschiedene Videos klickten. Ähnliche Ergebnisse gab es bei den weiteren Experimenten. Heftige Reaktionen auf Langeweile Das Anschauen kurzer Videos auf YouTube, TikTok, Facebook und anderen Online-Plattformen ist ein verbreiteter Zeitvertreib. Viele Menschen unternehmen große Anstrengungen, um Unruhe und Gefühlsleere zu beheben, die oft durch Langeweile ausgelöst werden. Chronische Langeweile kann laut Tam zu Depressionen, Angstzuständen, sadistischen Aggressionen und überhöhter Risikobereitschaft führen. Frühere Forschungen haben bereits gezeigt, dass Menschen, um Langeweile zu vermeiden, anderen zum Vergnügen extra Schaden zufügen, impulsiv einkaufen, sich Elektroschocks verpassen, extreme politische Einstellungen unterstützen oder sich bei der Arbeit kontraproduktiv verhalten.
(Ende)
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