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Mi, 24.07.2024 15:00
pts20240724016 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht
Medikamentenversorgung gefährdet: Schweizer Markt verliert an Attraktivität
Basel (pts016/24.07.2024/15:00) - Der Zugang von Patientinnen und Patienten zu teils lebenswichtigen Medikamenten in der Schweiz wird zunehmend schlechter. Die von Swissmedic sowie der Industrie gemeinsam durchgeführte Benchmarking-Studie liefert weitere Belege dafür, dass die Schweiz ein echtes Problem hat: Weil der Prozess zur Preisfestsetzung und Vergütung beim BAG immer länger dauert und die Rahmenbedingungen sich verschlechtern, verliert der Schweizer Markt zunehmend an Attraktivität. Das ist für den Industriestandort ein Problem, vor allem aber für die Patientinnen und Patienten. Lösungen liegen auf dem Tisch – doch anstatt drängende Reformen anzugehen, verschlimmert die Politik die Situation. Die gemeinsam von der Pharmaindustrie und Swissmedic durchgeführte Benchmarking-Studie ( https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/humanarzneimittel/authorisations/informationen/benchmarking-studie-2023.html ) zeigt für das Jahr 2023 auf, dass die Prüfdauer in der Schweiz zugenommen hat und die Firmen später einreichen. Dies führt dazu, dass ein Medikament in der Schweiz (im Median über alle Verfahren) 249 Tage später zugelassen wurde als bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Zunahme von 48%. Konkret haben die Firmen ihre Zulassungsgesuche 2023 bei der Swissmedic (im Median über alle Verfahren) 244 Tage später eingereicht als bei der EMA. Dies verlängert den Prozess zusätzlich und ist eine Folge der aktuellen Regulierung der Politik: Schlechtere Rahmenbedingungen führen dazu, dass der Schweizer Markt immer weniger Vorrang hat. Das ist für den Industriestandort ein Problem, vor allem aber auch für die Patientinnen und Patienten in der Schweiz. René Buholzer, Geschäftsführer Interpharma: «Während die Politik sich im Kostenröhrenblick verliert, bleibt die Versorgungssicherheit auf der Strecke und die in der Schweiz forschenden und produzierenden Pharmaunternehmen verlieren jede Planungssicherheit. Bund und Parlament müssen den Zugang der Patientinnen und Patienten zu innovativen Arzneimitteln jetzt umfassend modernisieren, sollen der Standort und die Medikamentenversorgung nicht nachhaltig Schaden nehmen.» Leider passen die Erkenntnisse der Studie ins Bild: Kürzlich zeigte der Patients W.A.I.T Indicator der EFPIA, dass nur die Hälfte der in Deutschland vergüteten Medikamente auch für Schweizer Patientinnen und Patienten breit verfügbar ( https://www.interpharma.ch/blog/medienmitteilung-verfuegbarkeit-von-medikamenten-die-schweiz-verliert-an-boden/ ) sind. Zudem zeigen Daten von Interpharma, dass Betroffene in der Schweiz inzwischen 301 Tage von der Marktzulassung bis zur Vergütung durch die Krankenkasse und damit auf den effektiven Zugang zu Medikamenten warten müssen.
(Ende)
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