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Mo, 10.06.2024 06:00
pte20240610002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness
Diabetiker brauchen bald keine Spritze mehr
Insulin findet dank Tropfen der University of British Columbia seinen Weg vom Mund in das Blut
Vancouver/Okanagan (pte002/10.06.2024/06:00) - Forscher der University of British Columbia ( https://www.ubc.ca/ ) (UBS) haben ein Verfahren zur oralen Insulin-Behandlung für Diabetiker entwickelt. Dabei gelangt das Insulin-Molekül sehr schnell durch die Mundschleimhaut ins Blut. Die bisherige Spritze entfällt. Bisherige Versuche, Insulin ohne Spritze zu verabreichen, sind gescheitert, insbesondere die orale Einnahme. Ehe das Molekül das Blut erreicht, wird es im Magen zerstört. Und die Haut kann es nicht durchdringen, weil es zu groß ist. Peptid öffnet Insulin eine Tür Shyh-Dar Li und Jiamin Wu haben eine flüssige Insulin-Formulierung entwickelt, die unter die Zunge geträufelt wird. Sie enthält neben dem Wirkstoff ein Peptid, das gewissermaßen eine Tür öffnet, durch die das Insulin schlüpfen und direkt ins Blut gelangen kann. Das Peptid haben die Forscher aus Fischabfällen extrahiert. Vorklinische Tests haben gezeigt, dass das Insulin mithilfe des Peptids tatsächlich in die Blutbahn gelangt, während es ohne das Peptid in der Mundschleimhaut stecken bleibt. "Stellen Sie sich das Peptid als einen Wegweiser vor, der dem Insulin hilft, sich in einem Labyrinth zurechtzufinden und schnell in den Blutkreislauf zu gelangen. Dieser Wegweiser findet die besten Routen und erleichtert es dem Insulin, dorthin zu gelangen, wo es benötigt wird", unterstreicht Wu. Das UBC-Team arbeitet an der Lizenzierung der Technologie an einen kommerziellen Partner. Nasensprays wenig wirksam "Mein Labor hat in den letzten drei Jahren an nadelfreien Insulin-Alternativen gearbeitet. Wir haben Nasensprays ausprobiert, bevor wir auf oral einzunehmende Tropfen kamen, die einfach und bequem zu verabreichen sind. Wir hoffen, dass diese Tropfen Diabetes-Patienten die Einnahme ihrer Medikamente erleichtern und ihren Blutzuckerspiegel regulieren, um ihre Gesundheit langfristig zu erhalten", so Li. Zwei inhalierbare Insulinprodukte von anderen Gruppen wurden bereits früher zugelassen, aber die Wirkung war unbefriedigend. Zudem ließ sich nachweisen, dass sie das Risiko von Lungenkrebs erhöhen. Diese Sprays wurden inzwischen zurückgezogen.
(Ende)
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