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Mi, 22.05.2024 12:30
pts20240522015 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere
Wieder VÖZ-Preis für Medienforschung für FH Burgenland
Nachwuchspreis für Masterarbeit zum österreichischen Qualitäts-Online-Journalismus
Eisenstadt (pts015/22.05.2024/12:30) - Anna Bürkl, Absolventin des Masterstudiengangs Digitale Medien und Kommunikation, gewinnt einen der beiden Förderpreise für Wissenschaft und Medien des VÖZ – Verband Österreichischer Zeitungen. Sie erhält den Hannes-Haas-Nachwuchspreis für ihre Masterarbeit, in der sie sich mit den Erwartungen der Leserschaft an den österreichischen Qualitäts-Online-Journalismus beschäftigte. Erst seit fünf Jahren reichen Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Digitale Medien und Kommunikation der FH Burgenland ihre Abschlussarbeiten für den VÖZ-Preis für Medienforschung ein – zum vierten Mal mit großem Erfolg. Anna Bürkl erhält den mit 2.000 Euro dotierten "Hannes-Haas-Preis" des VÖZ, den im Medienbereich in Österreich aktuell höchstdotierten Wissenschaftspreis für Medien. Er wird von VÖZ, der APA und der Initiative Qualität im Journalismus (IQ) vergeben und steht unter dem Ehrenschutz des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Die Preisverleihung fand am 21. Mai 2024 statt. Bei Studiengangsleiter und Masterarbeitsbetreuer Michael Roither ist die Freude groß: "Ich freue mich als Betreuer der Masterarbeit, aber auch als Leiter des Masterstudiengangs Digitale Medien und Kommunikation der FH Burgenland außerordentlich über diesen tollen Erfolg. Bereits zum vierten Mal können wir in den letzten fünf Jahren die Jury mit der Qualität der an der FH Burgenland entstandenen Masterarbeiten überzeugen." Seine Absolventin setzte sich gegen zahlreiche Arbeiten von anderen Universitäten und Fachhochschulen durch. "Anna Bürkl hat sich mit der Frage beschäftigt, in welche Qualitätsmerkmale Online-Medien in Österreich investieren sollen, um sowohl im Kostenaufwand als auch im Erfolg bei den Rezipient*innen rentabel zu sein. Ihre wissenschaftliche Arbeit hat spannende neue Erkenntnisse für die Medienpraxis geliefert." Die Leser*innen abholen, informieren und binden Die voranschreitende Digitalisierung führt im Journalismus zu tiefgreifenden Veränderungen. Insbesondere jüngere Nutzer*innengruppen wenden sich von traditionellen Offline-Medienangeboten wie Fernsehen oder Zeitungen ab und schenken (leicht zugänglichen) Online-Angeboten ihre Aufmerksamkeit. In einer aktuellen Studie des Digital News Report 2023 geben knapp zwei Drittel (65,7 Prozent) der befragten 18- bis 24-Jährigen an, Online-Nachrichtenquellen als Hauptnachrichtenquellen zu nutzen. Bei den über 55-Jährigen betrug im Jahr 2023 der Anteil mit 23,9 Prozent knapp ein Viertel. "In Anbetracht der zunehmenden ,Boulevardisierung' im Journalismus sind Qualitätsmedien gefordert, sich entsprechend anzupassen, neu zu positionieren und die Leser*innen dort abzuholen, wo sie gerade stehen", empfiehlt Bürkl. "Ich habe mich in meiner Masterarbeit mit der Frage beschäftigt, in welche Qualitätsfaktoren es lohnenswert ist, zu investieren, um als Qualitätsmedium die Leser*innenschaft zu erreichen und an sich zu binden." Bürkl befragte dazu deutschsprachige, in Österreich lebende Personen, die häufiger als einmal pro Woche Online-Zeitungen konsumieren. Knapp 500 Personen beantworteten ihre Fragen. Außerdem sprach sie mit Chefredakteur*innen österreichischer Medien zu den einzusetzenden Kosten und Ressourcen, die notwendig sind, um die jeweiligen Qualitätsfaktoren zur Verfügung zu stellen. Ansprüche an Online-Journalismus überraschend konservativ Auch für die Studienautorin selbst waren einige ihrer Ergebnisse überraschend. So etwa, dass Leser*innen auch online stark normative Qualitätskriterien einfordern. "Objektivität und Verständlichkeit stehen ganz oben auf der Liste der Erwartungen der Leser*innen, während etwa Multimedialität oder Partizipation auf den letzten Plätzen gelandet sind." Dennoch dürfen internetspezifische Kriterien nicht vernachlässigt werden: "Sie mögen zwar bei der direkten Abfrage eine geringe Rolle spielen, sind aber bei der unterbewussten Bewertung eines Mediums umso schlagender." Bürkl empfiehlt: "Als Medienhaus sollte ich in meine Zielgruppen samt Bedürfnissen genau kennen. Nur so lässt sich herausfinden, welche Kriterien besonders nachgefragt werden und ob es sich auch im Kosten- und Ressourcenansatz lohnt, in eben diese zu investieren." Objektivität und Verständlichkeit in den Medienberichten ließen sich zum Beispiel recht kostengünstig fördern, etwa durch regelmäßige Personalschulungen. Investitionen in Digitalisierung, Multimedialität und Aktualität seien wiederum große Kostenpunkte, aber unvermeidbar.
Über die Autorin
Infos zum Masterstudiengang Digitale Medien und Kommunikation unter http://www.fh-burgenland.at. Eine Anmeldung ist noch bis 31. Mai 2024 möglich.
(Ende)
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