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Di, 21.05.2024 10:30
pte20240521020 Medizin/Wellness, Politik/Recht
Obdachlosigkeit: Ältere besonders betroffen
Risiko eines verfrühten Todes laut kanadischer Studie ab Alter von 50 Jahren um 3,5 Mal höher
Toronto (pte020/21.05.2024/10:30) - Obdachlosigkeit wirkt sich immer stärker auf ältere Erwachsene aus, zeigt eine Studie unter Leitung des St. Michael's Hospital ( https://unityhealth.to/locations/st-michaels-hospital ), die diese Entwicklung als eine sich abzeichnende Krise beschreibt. Die Betroffenen werden bereits mit 50 Jahren als ältere Erwachsene angesehen, da ein sichtbares Altern aufgrund der Obdachlosigkeit früher als bei Menschen auftritt, die über eine sichere Wohnsituation verfügen. Zudem kommt es oft auch früher zu chronischen Erkrankungen sowie kognitiven Einschränkung. Zusätzlich ist das Risiko eines verfrühten Todes bei Obdachlosen um 3,5 Mal höher. Dieses Risiko ist besonders bei Betroffenen hoch, die erst spät in ihrem Leben das erste Mal obdachlos werden. Persönliche Beziehungen 2021 waren 32 Prozent der Personen in den kanadischen Notunterkünften über 50 Jahre alt. Auch gibt es viele ältere Menschen, die im Freien oder zeitweise bei Freunden oder der Familie leben. Laut der Studienautorin Jillian Alston erleben ältere Menschen, die obdachlos sind, eine erhebliche Marginalisierung, Dehumanisierung und strukturelle Gewalt. Die Expertin fordert daher in Beziehungen Vertrauen, Pflege, das Aufbauen einer Beziehung und das Sicherstellen persönlicher Sicherheit. Unterkünfte sind Alston zufolge von entscheidender Bedeutung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen Rücksicht nehmen. Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger werden, wie kognitive Beeinträchtigungen und Probleme mit der Mobilität, können den Unterhalt eines Wohnraums für manche ältere Menschen schwieriger machen. Notunterkünfte unzureichend Eine Lösung dieses wachsenden Problems erfordert jedoch die umfassende Zusammenarbeit aller zuständigen Stellen. Zusätzlich sind laut der Fachfrau Ansätze zur Behandlung von Traumata für jene von großer Bedeutung, die früher in ihrem Leben Notsituationen und seelischen Schocks ausgesetzt waren. Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass ohne sofortige Maßnahme ältere Obdachlose weiterhin marginalisiert sind, einer frühen Alterung unterliegen und auch künftig in Notunterkünften dem Risiko einer Verschlechterung ihres Zustandes oder des Todes ausgesetzt sind. Verantwortlich dafür ist laut den Autoren, dass derartige Einrichtungen nicht darauf ausgerichtet sind, die Bedürfnisse dieser Menschen zu erfüllen. Studienautor Andrew Boozary zufolge ist der menschliche Tribut, den die Obdachlosigkeit fordert, sehr groß. "Unverhältnismäßig häufig sind es Indigene, Schwarze, Geflüchtete und Neuankömmlinge sowie 2SLGBTQ+Personen." Die Forschungsergebnisse sind im "Canadian Medical Association Journal" nachzulesen.
(Ende)
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