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Do, 16.05.2024 10:30
pte20240516014 Umwelt/Energie, Medizin/Wellness
Klimawandel macht Gehirn vermehrt krank
Schlaganfälle und Infektionen des Nervensystems laut University College London stark betroffen
London (pte014/16.05.2024/10:30) - Der Klimawandel und damit einhergehende Wetterlagen und -ereignisse haben auch auf die Gesundheit des Gehirns negative Auswirkungen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung des University College London ( https://www.ucl.ac.uk ). Das Team betont in "The Lancet Neurology" die dringende Notwendigkeit weiterer Checks, insbesondere bei Personen mit neurologischen Erkrankungen. Nach der Überprüfung von 332 Studien, die zwischen 1968 und 2023 weltweit publiziert worden waren, geht der leitende Wissenschaftler Sanjay Sisodiya davon aus, dass die Klimawandelfolgen auf neurologische Erkrankungen beträchtlich ausfallen. 19 Erkrankungen untersucht Die Forscher haben 19 verschiedene Erkrankungen des Nervensystems berücksichtigt. Diese Auswahl basierte auf der "Global Burden of Disease"-Studie aus dem Jahr 2016. Zu den untersuchten Erkrankungen gehörten Schlaganfälle, Migräne, Alzheimer, Hirnhautentzündungen, Epilepsie und Multiple Sklerose. Zudem wurden die Klimawandelfolgen auf mehrere schwere psychiatrische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und Schizophrenie untersucht. Laut Sisodiya gibt es eindeutige wissenschaftliche Belege dafür, dass sich der Klimawandel auf bestimmte Erkrankungen des Gehirns auswirkt. Davon betroffen sind vor allem Schlaganfälle und Infektionen des Nervensystems. "Bei den Abweichungen der Wetterlagen wirken sich vor allem extreme Temperaturen und größere Temperaturunterschiede während des Tages aus. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Temperaturen für die Jahreszeit normalerweise nicht üblich sind." Probleme durch Schlafmangel Von besonderer Bedeutung sind die Temperaturen während der Nacht, da sie sich oft negativ auf den Schlaf auswirken. Es ist bekannt, dass ein schlechter Schlaf sich auf eine ganze Reihe von Erkrankungen des Gehirns negativ auswirken kann. Die Forscher konnten nachweisen, dass es zur Zunahme der Einweisungen ins Krankenhaus, von Beeinträchtigungen oder Sterblichkeit gekommen ist. Auch sind Personen mit einer Demenzerkrankung anfällig für eine Schädigung durch extreme Temperaturen und Wetterereignisse, heißt es. Ihre kognitive Beeinträchtigung kann die Fähigkeit verringern, sich in Bezug auf ihr Verhalten entsprechend zu verändern. Dazu gehört eine eingeschränkte Fähigkeit, Hilfe zu suchen oder mögliche Probleme zum Beispiel durch eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme oder eine entsprechende Bekleidung zu begegnen. Diese Anfälligkeit wird durch Gebrechlichkeit, Mehrfacherkrankungen und die Einnahme von Psychopharmaka begleitet. Sisodiya betont auch, dass es derzeit nur wenige Studien gibt, die sich mit den Folgen künftiger Klimaszenarien auf Erkrankungen des Gehirns beschäftigen. Viele dieser Erkrankungen stehen, so der Experte, mit einem höheren Risiko von psychiatrischen Erkrankungen wie Angststörungen in Verbindung. Derartige Mehrfacherkrankungen könnten in der Folge die Auswirkungen des Klimawandels verstärken und damit auch das Ausmaß der notwendigen Anpassungen zur Erhaltung der Gesundheit komplizierter machen. "Es gibt aber Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden können, und das sollten wird auch tun", schließt Sisodiya.
(Ende)
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