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Do, 02.05.2024 06:10
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pte20240502004 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Viren säubern Abwässer der Öl- und Gasindustrie

Milliarden Liter können künftig durch hochwirksame Bakteriophagen erneut genutzt werden
Ramón Sánchez im Chemielabor der University of Texas at El Paso (Foto: utep.edu)
Ramón Sánchez im Chemielabor der University of Texas at El Paso (Foto: utep.edu)

El Paso (pte004/02.05.2024/06:10) - Ramón Sánchez, Doktorand von der University of Texas at El Paso ( https://www.utep.edu/ )setzt Bakteriophagen zur Reinigung von Abwässern der Öl- und Gasindustrie ein. Das sind Viren, die oft sehr spezifisch und tödlich für eine einzige Bakterienart sind. Bisher wurden diese vor allem in der Medizin genutzt. Nach der Behandlung kann das Wasser erneut zum Fracking genutzt werden, versichert der Forscher.

Bakterien verhindern Recycling

Sánchez hat sich auf zwei der gefährlichsten Bakterien konzentriert, die im Fracking-Wasser vorkommen - Pseudomonas aeruginosa und Bacillus megaterium. P. aeruginosa ist in der Lage, rostfreien Stahl zu korrodieren und ist deshalb eine Gefahr für die Langlebigkeit von Pipelines und anderen metallbasierten Infrastrukturen, während B. megaterium Kohlenwasserstoffe zersetzen kann, was die Industrie, die Öl und Gas fördert, um es zu verkaufen, gar nicht brauchen kann.

Mit herkömmlichen Methoden ist den Bakterien nicht beizukommen, weil sie Resistenzen entwickelt haben. Bakteriophagen lassen sich davon nicht abschrecken. Sie heften sich an spezifische Rezeptoren auf der Oberfläche der Bakterien und infizieren sie, sodass sie neutralisiert werden, unterstreicht der Jungwissenschaftler.

Fortsetzung in Industriebetrieb

Bei den Experimenten von Sánchez und Zacariah Hildenbrand, ebenfalls Doktorandin der Chemie, ließen sich beide Bakterien zuverlässig deaktivieren, allerdings vorerst nur im Labor. Sánchez wird, sobald er seinen Doktortitel hat, die Arbeit in der Industrie fortsetzen und die Bakteriophagen-Methode an realen Abwässern und großen Mengen testen.

Bei Fracking, in den USA mittlerweile die vorherrschende Methode, um Erdöl- und Erdgaslagerstätten aufzuschließen, wird Wasser, das mit geringen Mengen an Chemikalien, vor allem Tensiden, sowie Sand versetzt ist, unter hohem Druck in die Felsen geleitet, in deren Poren sich Öl und Gas befinden. Sie werden aufgebrochen, sodass die Inhaltsstoffe frei werden und gefördert werden können.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
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Website: www.pressetext.com
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