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Mo, 29.04.2024 06:10
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pte20240429003 Kultur/Lifestyle, Forschung/Entwicklung

Akustische Details unwichtig für schöne Stimme

Wissenschaftler des MPIEA haben 326 Menschen online und weitere 42 in Laboratorien befragt
Sängerin: Ihre Stimme sollte in Tests beurteilt werden (Foto: F. Bernoully, aesthetics.mpg.de)
Sängerin: Ihre Stimme sollte in Tests beurteilt werden (Foto: F. Bernoully, aesthetics.mpg.de)

Frankfurt am Main (pte003/29.04.2024/06:10) - Die Vorliebe eines Menschen für die Stimme eines bestimmten Sängers ist von der persönlichen Wahrnehmung bestimmt und nicht etwa von den akustischen Merkmalen der Stimmen. Das haben Forscher unter Leitung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik ( https://www.aesthetics.mpg.de/ ) (MPIEA) ermittelt. Untersucht worden ist, inwieweit sich persönliche Präferenzen für bestimmte Singstimmen auf objektive Merkmale wie Tonhöhengenauigkeit oder Tempo zurückführen lassen und inwieweit die persönliche Situation oder individuelle Eigenschaften die Präferenzen bestimmen. Dazu haben die Experten 326 Menschen online und weitere 42 in den Laboren des Instituts befragt.

Auswahl unter 16 Sängerinnen

"Intuitiv würde man erwarten, dass persönliche Vorlieben für Singstimmen auf bestimmten akustischen Kriterien beruhen. Wir kamen im Verlauf unserer Studie jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis", sagt die Sängerin und Stimmtrainerin Camila Bruder vom MPIEA. In Online-Experiment sollten die Teilnehmer 96 a-cap­pel­la-Gesangsdarbietungen von 16 ausgebildeten Sängerinnen nach persönlichem Gefallen bewerten.

Die Auswertung zeigt, dass die Sympathien breit gestreut sind und es große individuelle Unterschiede in den Vorlieben der Teilnehmer gibt. Doch die Forscher glauben auch Gemeinsamkeiten in den Durchschnittsbewertungen gefunden zu haben, die ihrer Meinung nach - zumindest teilweise - auf die akustischen Eigenschaften der Stimmen selbst zurückzuführen sind.

Subjektiver Eindruck entscheidend

Diese Vermutung bestätigte sich nach genauerer Untersuchung jedoch nicht: Die akustischen Merkmale konnten die Bewertungen nur zu einem geringen Teil erklären. Vielmehr zeigte sich, dass die Vorlieben für bestimmte Stimmen durch die Art und Weise erklärt wurden, wie die Stimmen von den Zuhörern selbst wahrgenommen und interpretiert worden sind.

"Auch wenn wir oft das Gefühl haben, dass unsere akustischen Vorlieben auf objektiven Kriterien beruhen, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass das Sprichwort 'Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters' auch auf die Akustik übertragen werden könnte. Man könnte sagen: 'Die Vorliebe liegt im Ohr des Zuhörers' - wobei die Reizverarbeitung des Hörsystems natürlich weit über die reine Charakterisierung eines akustischen Signals hinausgeht", so MPIEA-Neurowissenschaftlerin Pauline Larrouy-Maestri.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
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