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Do, 25.04.2024 11:30
pte20240425020 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft
Narzisstische CEOs setzen auf Narzissten
Forscher haben 11.705 LinkedIn-Profile untersucht - Trend kommt Unternehmen teuer zu stehen
Dortmund/Nürnberg (pte020/25.04.2024/11:30) - Narzisstische Führungskräfte in Unternehmen neigen dazu, weitere Männer und Frauen in die Führungsetage zu holen, die ebenfalls ein übertriebenes Selbstwertgefühl an den Tag legen. Diese Entdeckung haben Forscher der Technischen Universität Dortmund ( https://www.tu-dortmund.de/ )und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ( https://www.fau.de ) (FAU) gemacht, nachdem sie 11.705 LinkedIn-Profile von US-Managern analysierten. Narzissmus hat viele Formen Narzissmus zeigt sich in Führungssituationen in unterschiedlichen Formen - von gesundem bis übersteigertem Selbstvertrauen und Charisma bis hin zu schädlicher Selbstverliebtheit und mangelnder Rücksichtnahme auf andere. Während die Charaktereigenschaften einzelner CEOs bereits Gegenstand der Forschung sind, ist über deren Auswirkungen auf die Zusammensetzung des weiter gefassten höheren Managements bislang nur sehr wenig bekannt. Das wollte Lorenz Graf-Vlachy, Professor für Unternehmensführung an der Hochschule in Dortmund, ändern. Gemeinsam mit seinen FAU-Kollegen hat er ein Verfahren entwickelt, mit dem sich auf den Grad des Narzissmus einer Führungskraft aufgrund des Eintrags in LinkedIn ( https://de.linkedin.com/ )schließen lässt. "Der Narzissmus von Führungskräften lässt sich anhand ihrer LinkedIn-Profile zuverlässig erfassen", sagt Graf-Vlachy. Indizien seien die Anzahl der Bilder der Führungskraft, die Länge des Textes in der Info-Box und die gelisteten Kenntnisse, Zertifikate und beruflichen Stationen. "Narzisstische Personen zielen darauf ab, ihre Überlegenheit einem breiteren Publikum darzustellen. In früheren Studien wurde festgestellt, dass sich das unter anderem in Pressemitteilungen von Unternehmen oder Aktionärsbriefen äußert", so Graf-Vlachy. Und das sei nun eben auch im LinkedIn-Profil erkennbar. Oft gegenseitige Machtkämpfe Der geballte Narzissmus wirkt sich laut der Studie auf Dynamik und Stabilität des Managements aus, denn Vorstands-Teams mit narzisstischeren Managern weisen den Experten nach eine deutlich erhöhte Fluktuation auf, was möglicherweise erhebliche Kosten für ein Unternehmen bedeutet. "Narzisstische Personen wollen sich gegenseitig dominieren, was Konflikte im Vorstand erzeugt, und diese wiederum führen dazu, dass es mehr Wechsel im Vorstands-Team gibt", weiß Graf-Vlachy. Die Ergebnisse der aktuellen Erhebung würden auch zeigen, dass es für CEOs und Aufsichtsräte wichtig ist, die Dynamik in ihren Vorstands-Teams zu verstehen und das Auswahlverfahren für Führungskräfte zu überprüfen, resümieren die Forscher. "Das kann gelingen, wenn auch die Charaktere von Führungskräften ausgewogen betrachtet werden", heißt es abschließend.
(Ende)
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