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Mi, 24.04.2024 06:00
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pte20240424001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Benediktenkraut-Extrakt repariert Nervenzellen

Wissenschaftler der Uniklinik Köln können Lähmungen und auch Taubheitsgefühl behandeln
Reparatur von Nervenzellen rückt näher (Illustration: OpenClipart-Vectors, pixabay.com)
Reparatur von Nervenzellen rückt näher (Illustration: OpenClipart-Vectors, pixabay.com)

Köln (pte001/24.04.2024/06:00) - Benediktenkraut-Extrakt wirkt gegen Lähmungen und Taubheitsgefühl nach einer Nervenschädigung. Das haben Forscher des Zentrums für Pharmakologie der Uniklinik Köln ( https://www.uk-koeln.de/ ) und der Medizinischen Fakultät an verschiedenen Tiermodellen gezeigt. Sie gesundeten weitaus schneller als unbehandelte Tiere. Die positive Wirkung haben Philipp Gobrecht und Dietmar Fischer im Labor auch an menschlichen Nervenzellen nachgewiesen, die sie aus gespendeten Netzhäuten von Patienten gewonnen hatten.

Nervenzellen wachsen schneller

Als Wirkstoff haben die Kölner Forscher das in der Pflanze enthaltene Cnicin identifiziert, dem sie auch ihren wissenschaftlichen Namen Cnicus benedictus verdankt. Sie konnten nachweisen, dass es das Faserwachstum (Axone) von verschiedenen Nervenzellen deutlich beschleunigt.

Bei Menschen und größeren Tieren, bei denen die Regenerationsstrecken von verletzten Nerven relativ lang sein können, ist der Heilungsprozess oft langwierig und häufig sogar unmöglich, da die Nervenfasern ihre Zielgebiete nicht rechtzeitig erreichen. Die für die Regeneration verantwortlichen Schwann-Zellen stellen nach etwa drei Monaten ihre Unterstützung ein.

Eine erhöhte Regenerationsgeschwindigkeit könnte hier einen großen Unterschied machen, da die Fasern über das beschleunigte Wachstum in dieser Zeit mehr Strecke machen und so ihre Zielgebiete erreichen, bevor irreversible Funktionsverluste eintreten, verdeutlichen die Wissenschaftler.

Schlucken statt wie bisher spritzen

Im Gegensatz zu einem ähnlichen Wirkstoff, den das Team bereits früher entdeckt hat, hat Cnicin einen entscheidenden Vorteil: "Es gelangt nach oraler Gabe ins Blut", so Fischer. Es muss also nicht gespritzt werden. Allerdings sei die richtige Dosis sehr wichtig. Denn Cnicin wirke nur, wenn die Dosis richtig bemessen ist. Zu niedrige oder zu hohe Dosen seien unwirksam.

"Daher müssen unbedingt weiterführende klinische Studien am Menschen durchgeführt werden", so der Wissenschaftler. Die Kölner Forscher planen bereits entsprechende Studien. Das Zentrum für Pharmakologie widmet sich unter anderem konsequent der Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln zur Reparatur des geschädigten Nervensystems.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail:
Website: www.pressetext.com
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