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pte20240412023 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung
Biertreber kann Unterernährung bekämpfen
Nanyang Technological University Singapore gewinnt viele Proteine aus vermeintlichem Abfall
Singapur (pte023/12.04.2024/11:30) - Treber, der Rückstand beim Bierbrauen, lässt sich unter anderem zwar als Tierfutter nutzen. Doch ein großer Teil der 35 Mio. Tonnen dieses Rückstandes wird verbrannt oder auf Deponien gelagert. Dabei werden CO2 und Methan frei. Einen Teil der vermeintlichen Abfälle nutzen Forscher der Nanyang Technological University Singapore ( https://www.ntu.edu.sg/ ) (NTU), um einen besonderen Wertstoff daraus zu extrahieren: Proteine, die als neutrale Nahrungsmittelzusätze die Ernährung der Weltbevölkerung unterstützen sollen und als Zusatz in wertvollen Kosmetika zum Einsatz kommen. Pilz hilft bei der Extraktion Um das Protein aus dem Biertreber zu extrahieren, haben die Forscher diesen sterilisiert und dann Rhizopus oligosporus darauf angesetzt, einen lebensmitteltauglichen Pilz, der zur Fermentierung von Sojabohnen verwendet wird, um Tempeh herzustellen, ein in Südostasien beliebtes Lebensmittel. Der dreitägige Fermentationsprozess trägt dazu bei, die komplexe Struktur des Trebers aufzubrechen, wodurch sich der Proteingehalt leichter extrahieren lässt. Das Produkt aus diesem Prozess wird getrocknet, zu einem Pulver gemahlen, gesiebt und in einer Zentrifuge geschleudert, um das Protein vom Rest der Mischung zu trennen. Die Forscher extrahierten bis zu 200 Gramm Proteine aus einem Kilogramm Treber. Sie stellen fest, dass diese Proteine unbedenklich gegessen werden können, sodass sie sich für die direkte Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln und zur Aufwertung des Proteingehalts pflanzlicher Lebensmittel eignen. Das würde auch dazu beitragen, den drohenden Eiweißmangel abzumildern, der nach Angaben derErnährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen ( https://www.fao.org/home/en ) aufgrund des raschen weltweiten Bevölkerungswachstums bis zum Jahr 2050 zu einem Anstieg des Fleischkonsums um 73 Prozent führen würde. Ersatz umweltgefährder Zusätze Die von den NTU-Forschern extrahierten Proteine sind reich an Antioxidantien, die nicht nur die menschliche Haut vor Schadstoffen schützen, sondern auch die Haltbarkeit von Kosmetika wie Körperlotionen und Feuchtigkeitscremes verlängern könnten. Sie könnten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen kosmetischen Bestandteilen wie Parabenen, die die Hormonfunktion von Wasserorganismen stören, und erdölbasierten Inhaltsstoffen darstellen. "Unser Verfahren ist eine nachhaltige und effiziente Möglichkeit zur Wertschöpfung bei der Entsorgung von Biertreber und ein entscheidender Schritt, um Treibhausgasemissionen und Umweltbelastung zu mindern und gleichzeitig die globale Lebensmittelversorgungskette zu bereichern", schwärmt William Chen, Professor für Lebensmitteltechnik und Direktor des NTU-Programms für Lebensmittelwissenschaft und -technologie.
(Ende)
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