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Fr, 29.03.2024 11:05
pte20240329008 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness
Süßstoffe machen doch nicht dick
Britische Forscher entkräften Vorurteil - Zucker, Stevia und Neotam bei Übergewichtigen untersucht
Leeds (pte008/29.03.2024/11:05) - Süßstoffe steigern nicht den Appetit. Zu diesem Schluss kommt eine randomisierte kontrolliertet Studie von Forschern unter der Leitung der University of Leeds ( https://www.leeds.ac.uk ) in Zusammenarbeit mit dem Rhône-Alpes Research Center for Human Nutrition ( https://www.crnh-rhone-alpes.fr ). Das Ersetzen von Zucker mit künstlichen und natürlichen Süßstoffen macht zum einen nicht hungriger und hilft zum anderen dabei, die Blutzuckerwerte zu senken. Die Forschungsergebnisse sind kürzlich in "EBioMedicine" erschienen. Zucker und Süßstoff zügeln Appetit Die Studie ergab auch, dass Lebensmittel mit Süßstoffen zu einer ähnlichen Verringerung der Appetitgefühle und der mit dem Appetit in Verbindung stehenden Hormonreaktionen führte wie Lebensmittel, die Zucker enthalten. Die damit in Zusammenhang stehende Senkung des Blutzuckers könnte vor allem für Menschen von Bedeutung sein, bei denen ein Risiko besteht, dass sie an Typ-2-Diabetes erkranken. Bei der aktuellen Studie handelt es sich um die jüngste des SWEET Konsortiums ( https://sweetproject.eu ), einer Kooperation von 29 europäischen Partnern aus den Bereichen Forschung, Konsumenten und Industrie. Die Studie wurde von Horizon Europe ( https://research-and-innovation.ec.europa.eu/funding/funding-opportunities/funding-programmes-and-open-calls/horizon-europe_en ) finanziert. Laut dem leitenden Forscher Graham Finlayson haben Süßstoffe und Süßkraftverstärker sehr viel negative Aufmerksamkeit erhalten. Sie sollten zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle nach sich ziehen. "Unsere Studie liefert maßgebliche wissenschaftliche Belege, die den täglichen Konsum dieser Produkte mit der Kontrolle des Körpergewichts und des Blutzuckers in Zusammenhang bringen. Die erste Studie dieser Art untersuchte die Auswirkungen des Essens von Keksen, die entweder Zucker oder zwei Arten von Süßstoffen enthielten, und zwar als natürliche Alternative Stevia und als künstliches Produkt Neotam. Diese Tests wurden gemeinsam mit 53 erwachsenen Männern und Frauen durchgeführt, die übergewichtig oder fettleibig waren." Bisher wurden solche Studien mit Getränken durchgeführt. Nur wenige davon umfassten zudem Freiwillige, die übergewichtig oder fettleibig waren. Das galt auch für die Untersuchung von Freiwilligen beider Geschlechter. Zusätzlich verglichen die meisten Studien den Forschern zufolge nur einen Süßstoff mit einer Kontrolle, meistens Aspartam. Und nur wenige Studien haben die Folgen des täglichen Konsums eines bekannten Süßstoffs oder Süßeverstärkers im Rahmen der normalen Ernährung untersucht. Werte weisen keine Unterschiede auf Die aktuelle Studie fand zwischen 2021 und 2022 statt. Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 60 Jahre alt. Die Versuchsreihe bestand aus drei je zweiwöchigen Zeiträumen, in denen Kekse mit einer Fruchtfüllung mit Zucker, Stevia oder Neotam gegessen wurden. Darauf folgte je eine Pause zwischen 14 und 21 Tagen. Tag eins und Tag 14 der Perioden mit dem Essen der Kekse erfolgten jeweils im Labor. Die Teilnehmenden wurden ersucht, über Nacht nichts zu essen. Eine Blutprobe wurde entnommen um die Ausgangswerte bei Glukose, Insulin und mit dem Appetit in Verbindung stehenden Hormonen zu ermitteln. Zusätzlich wurde das Ausmaß des Appetits und Vorlieben beim Essen abgefragt. Nach dem Essen der Kekse mussten die Teilnehmer bewerten, wie satt sie sich mehrere Stunden lang fühlten. Die Werte bei Glukose und Insulin wurden gemessen sowie auch die Werte von Ghrelin, Glucagon-like Peptide 1 und des pankreatischen Polypeptids, also zwei mit der Aufnahme von Lebensmitteln in Verbindung stehenden Hormonen. Die Ergebnisse der beiden Arten von Süßstoffen im Vergleich mit Zucker wiesen keine Unterschiede beim Appetit oder der endokrinen Reaktion auf. Die Insulinwerte, die mehr als zwei Stunden nach dem Essen der Kekse ermittelt wurden, waren jedoch niedriger. Das Gleiche galt für die Werte des Blutzuckers.
(Ende)
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