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Fr, 15.03.2024 10:30
pte20240315013 Medizin/Wellness, Auto/Verkehr
Frauen erleiden bei Autounfällen öfter Schocks
Geschlechtsunterschiede werden laut Medical College of Wisconsin viel zu wenig berücksichtigt
Milwaukee (pte013/15.03.2024/10:30) - Frauen, die bei einem Crash vorne im Fahrzeug sitzen, erleiden bei einem Unfall wahrscheinlicher schwere oder tödliche Verletzungen. In dem Zusammenhang ist es wahrscheinlicher, dass sie in verunfallten Autos gefangen sind, wie eine Studie des Medical College of Wisconsin ( https://www.mcw.edu ) zeigt. Die Forscher haben mittels der Daten von traumatischen Verletzungen die Unterschiede bei Verletzungsmustern von Männern und Frauen untersucht. 56.000 Unfälle untersucht Laut der leitenden Wissenschaftlerin Susan Cronn konnten Unterschiede bei den Mustern und der Schwere der Verletzungen festgestellt werden. Zusätzlich kommen Frauen häufiger als Männer mit Anzeichen eines Schocks in die Traumabucht. Die Schwere der erlittenen Verletzung spielt dabei jedoch keine Rolle, heißt es. Die Forscher haben die Daten von mehr als 56.000 Unfallopfern ausgewertet. Eine Hälfte der Betroffenen war Männer, bei der anderen Hälfte handelte es sich um Frauen. Die Daten zu den klinischen Verletzungen ermöglichen es, die tatsächlichen Ergebnisse zu sehen und nicht nur Risikoschätzungen. Obwohl Männer insgesamt mehr Verletzungen erleiden, kommt es bei Frauen zu mehr Verletzungen des Beckens und der Leber. Entscheidender ist aber, dass Patientinnen einen Schockindex von mehr als 1,0 häufiger überschreiten als Männer. Das gilt auch für Patientinnen, die weniger insgesamte oder weniger schwere Verletzungen erleiden als Männer. Ein erhöhter Schockindex kann ein frühes Warnzeichen für einen hämorrhagischen Schock sein, der durch einen schweren Blutverlust verursacht wird. Erhöhte Werte können aber auch ein früher Indikator für eine drohende Sterblichkeit sein. Nicht alle Körper sind gleich Cronn zufolge könnten diese Erkenntnisse darauf hinweisen, dass die Körper von Frauen bei physiologischen Veränderungen über weniger Kapazität verfügen zu funktionieren. Denkbar ist auch, dass sich manche Verletzungen stärker auf den weiblichen Körper auswirken oder dass dieser mit einem Blutverlust anders umgeht. Es könnte aber auch sein, dass bisher davon ausgegangen wurde, dass die Vitalwerte bei allen Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, gleich sind. Für die Wissenschaftlerin ist es also durchaus denkbar, dass die Definitionen von dem, was als "normal" angesehen wird, nochmals überdacht werden müssen. Die in "Frontiers in Public Health" veröffentlichten Forschungsergebnisse haben auch eine klinische Bedeutung. Ein geschlechtsdifferenzierter Schockindex könnte den Zugang zur Behandlung der Patientinnen verändern. Zudem hoffen die Forscher, dass ihre Ergebnisse zur Verbesserung der Sicherheit bei Autos beitragen.
(Ende)
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