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Mi, 13.03.2024 06:05
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pte20240313002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Neue Behandlung für Arthritis in Sichtweite

Darm-Mikrobiom schießt manchmal quer - Wissenschaftler untersuchen Rolle von Tryptophan
Kristine Kuhn: auf dem Weg zu einer neuen Therapie (Foto: colorado.edu)
Kristine Kuhn: auf dem Weg zu einer neuen Therapie (Foto: colorado.edu)

Boulder (pte002/13.03.2024/06:05) - Arthritis, eine entzündliche Erkrankung von Gelenken, lässt sich dank eines neuen Ansatzes der University of Colorado Boulder ( https://www.colorado.edu ) womöglich effektiver behandeln. Die Experten haben ermittelt, wie Bakterien im Darm das mit der Nahrung aufgenommene Tryptophan in eine entzündungsfördernde Chemikalie umwandelt, die im Verdacht steht, Arthritis auszulösen. Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die in vielen proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und in bestimmten Samen und Nüssen enthalten ist. Sie ist wesentlich für das Überleben, denn sie hilft unter anderem bei der Produktion von Proteinen, Muskeln, Enzymen und Neurotransmittern.

Wertvolle Substanz bedrohlich

Wissenschaftlerin Kristine Kuhn wollte herausfinden, wie es zu der Umwandlung einer lebenswichtigen Aminosäure in eine entzündungsfördernde Substanz kommt, die rheumatoide Arthritis auslöst, von der etwa ein Prozent der Bevölkerung betroffen ist. Unbehandelt kann sie schmerzhafte Schwellungen an Händen und Füßen sowie Gelenkverformungen verursachen.

Tryptophan wird vom Darm-Mikrobiom abgebaut. Es entstehen entzündungshemmende Substanzen, aber auch solche, die Entzündungen verursachen. Dabei handelt es sich um Indole. "Wir haben Mäuse mit Antibiotika behandelt, um ihr Mikrobiom auszulöschen, und sie bekamen keine Arthritis, und sie hatten keine Indole", so Kuhn. Auch bei einer eine Diät mit wenig Tryptophan bekamen die Mäuse keine Arthritis. Die Blockierung der Indolbildung erscheint demnach als ein therapeutischer Weg bei rheumatoider Arthritis und Spondyloarthritis.

Mediterrane Ernährung hilfreich

"Die sogenannte mediterrane Ernährung, die reich an pflanzlichen Ballaststoffen und magerem Fleisch ist, scheint das Mikrobiom in einen gesünderen Zustand zu versetzen, sodass man die entzündungshemmenden Eigenschaften von Tryptophan erhält, während die typische westliche Ernährung eher auf den Entzündungsweg ausgerichtet zu sein scheint", meint Kuhn. Sie glaubt, dass die Indolbildung auch auf medikamentöse Art verhindert werden kann. Doch dazu sei weitere Forschungsarbeit nötig.

(Ende)

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