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Di, 12.03.2024 06:10
pte20240312003 Produkte/Innovationen, Technologie/Digitalisierung
Kleidung ändert ihre Form auf Kundenwunsch
MIT-Wissenschaftler experimentieren mit dynamischen Textilien, die flexibel auf Heißluft reagieren
Cambridge (pte003/12.03.2024/06:10) - Kleidung lässt sich mithilfe eines Föhns perfekt an die Figur des Käufers anpassen, zumindest wenn es nach Experten des Massachusetts Institute of Technology ( https://www.mit.edu ) (MIT) geht. Die Näh- oder Strickautomaten produzieren dann künftig weitgehend unförmige Kleidungsstücke, die erst später perfekt auf den Träger abgestimmt werden. Das gelingt mit einem Stoff aus Fasern, der bei Erwärmung schrumpft. Maßgeschneidertes bezahlbar "Wir alle tragen Kleidung und Schuhe. Mir gefällt die Idee, Kleidung auf nachhaltige Art und Weise zu gestalten", unterstreicht MIT-Forscherin Sascha McKinlay. Gemeinsam mit Ministry of Supply ( https://www.ministryofsupply.com ), ein Modeunternehmen, das auf Hightech-Bekleidung spezialisiert ist, hat sie die Technik entwickelt. "Selbst wenn man die gleiche Größe wie eine andere Person trägt, sind beide nicht wirklich gleich", sagt Skylar Tibbits, außerordentliche Professorin an der Fakultät für Architektur, die McKinlay betreut hat. Mit dynamischen Textilien soll sich das ändern. Das Self-Assembly Lab, das Tibbits leitet, arbeitet seit mehreren Jahren an Textilien, die sich nachträglich verändern lassen. Die neu entwickelten Garne können ihre Form, ihre Eigenschaften, ihre Isolierung oder ihre Atmungsaktivität verändern. Bisher haben die Experten Pullover und Gesichtsmasken entwickelt, die sich an die Form der Träger anpassen lassen. Höhepunkt ist jetzt ein Strickkleid. Aktive Gare strategisch platziert Das Self-Assembly Lab arbeitet seit mehreren Jahren mit dynamischen Textilien. Die Garne können Form, Eigenschaften, Isolierung oder Atmungsaktivität verändern. McKinlay half bei der Herstellung der aktiven Garne, entwarf das Konzept-Design, entwickelte die Stricktechnik und programmierte die industrielle Strickmaschine des Labors. Sobald die Design-Daten eingegeben sind, stellt die Maschine am laufenden Band Kleider her, die sich wie ein Ei dem anderen ähneln. Die aktiven Garne werden dabei an strategisch wichtigen Stellen platziert, so dass sich später Biesen und Falten ergänzen lassen und sich Taille verengen lässt, sodass das Kleid wie angegossen sitzt. Der Architekturstudent Danny Griffin entwickelte die Technik, mit der sich das Garn verändern lässt. Es reagiert auf Wärme, indem es sich verkürzt. Das geschieht mit einem Heißluftgebläse, das ein Roboter führt, der mit den Maßen und den Sonderwünschen der jeweiligen Kundin gefüttert wird. Ladenhüter, die letztlich verramscht oder entsorgt werden müssen, soll die neue Technik verhindern. Jedes Kleidungsstück wird mit Heißluft nach Kundenwunsch gestaltet.
(Ende)
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