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Do, 01.02.2024 11:30
pte20240201023 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung
KI-Forschung darf Recherche nicht ersetzen
Interdisciplinary Behavioral Research Center der Duke University für Engagement von Menschen
Durham (pte023/01.02.2024/11:30) - Die Forschungslandschaft hat sich durch die COVID-19-Pandemie geballt in Richtung Online-Recherche umorientiert. Die Einführung von KI-Technologien, die menschliche Antworten nachahmen, hat jedoch auch zu neuen Komplexitäten geführt, die unter anderem die Authentizität der Daten untergraben können, die mittels Online-Umfragen gewonnen werden, so Patty Van Cappellen, Direktorin des Interdisciplinary Behavioral Research Center der Duke University ( https://ibrc.duke.edu/ ). Angemessene Bezahlung Die Expertin plädiert sowohl für die Online-Forschung als auch für den Wert der persönlichen Recherche. KI-Tools wie ChatGPT könne für das Beantworten von Umfragen eingesetzt werden und liefern prompt alle gewünschten Antworten. Dabei sei es sogar möglich, dass sich die KI Videos ansieht und Antworten zum Inhalt oder sogar Meinungen liefert. Für dieses Vorgehen dürfte es eine ganze Reihe von Gründen geben. Ein Grund könnte sein, so die Forscherin, dass sich so Personen, die mit sechs Dollar (rund 5,50 Euro) sehr schlecht für ihre Arbeit bezahlt werden, Zeit und Anstrengung ersparen. Ein anderer Grund könnten eingeschränkte Ressourcen sein. Damit stellt sich jedoch laut Van Cappellen eine wichtige Frage: Wie können wir etwas über die Meinungen, Gefühle oder das Verhalten von Menschen erfahren, wenn die zur Verfügung stehenden Daten eigentlich von ChatGPT stammen? KI-Forschung neu bewerten Bei dem Phänomen handelt es sich der Expertin nach um einen Sirenenruf, der dazu auffordert, die Qualität und Authentizität der Daten der Online-Forschung neu zu bewerten. Sie stellt die Frage, ob das ein Signal für eine Renaissance der Forschung sein könnte, die von den Forschern selbst durchgeführt wird. Das kontrollierte Umfeld dieser Art von Forschung wurde immer als ihr Gütesiegel angesehen. Der Wert geht laut Van Cappellen weit über diese Kontrolle und Genauigkeit hinaus. Zu den Vorteilen dieses Ansatzes gehört auch, dass nichts die direkte menschliche Interaktion ersetzen kann. Das gilt auch für Studenten und angehende Forscher, die so viel mehr über das menschliche Verhalten lernen können. Trotzdem hat die Online-Forschung ihre Vorteile, vor allem wenn es um die Erreichbarkeit von entlegenen Orten oder die Durchführung von interkulturellen Studien geht. Van Cappellen betont jedoch, dass die Verfahren zum Schutz vor Manipulation mittels einer KI verbessert werden und gleichzeitig auch der Zugang und die Reichweite für persönlich durchgeführte Forschungsvorhaben erleichtert werden müssen.
(Ende)
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