Neuer Schaum merzt Schadstoffe sicher aus

Durchströmende Luft wird im Reinigungssystem der University of Bath zu 99 Prozent gereinigt

Luftreiniger aus dem vermeintlichen "Wundermaterial" "FOAM3R" in Säulenform (Foto: bath.ac.uk)

Bath (pte001/22.01.2024/06:00) - Ingenieure der University of Bath ( https://www.bath.ac.uk/ ) um Semali Perera haben ein neues Luftreinigungssystem entwickelt, das mehr als 99 Prozent aller Bakterien in seinem Filtermaterial bindet. Den Entwicklern nach fällt zudem kein Müll an, etwa durch den Austausch von Filtern, und es saugt alle Moleküle auf, die Gerüche verursachen, heißt es.

Regeneration ohne Rückstände

Herzstück des Systems ist ein Kunststoffschaum, dessen Zusammensetzung Perera hütet wie einen Schatz, der er möglicherweise auch ist. Er ist angereichert mit "aktiven Medien und Adsorbentien zum Einfangen von Verunreinigungen sowie antibakteriellen Wirkstoffen zur Bekämpfung von Mikroben", so die Mitteilung. "FOAM3R" hat sie das Material getauft.

Der Luftreiniger besteht aus zwei Säulen aus diesem Schaum. Durch eine davon wird Raumluft gepresst, um am Ende völlig schadstofffrei austritt. In der zweiten wird das Filtermaterial regeneriert, indem es erhitzt wird - der Schaum ist für Kunststoffverhältnisse hochtemperaturfest. Das tötet die Mikroorganismen.

Restflüssigkeit kommt ins Abwasser

Kühlt die Säule ab, bildet sich in den Poren Kondenswasser, das die eingefangenen Schadstoffe und die abgetöteten Mikroorganismen aufnimmt. Es rinnt heraus und sammelt sich in einem Behälter. Diese Flüssigkeit könne bedenkenlos ins Abwasser gekippt werden, sagt Perera.

FOAM3R wird in einem einfachen einstufigen Prozess hergestellt und kann beliebig geformt werden. Er ist auch zur Nachrüstung von heutigen Luftreinigungssystemen geeignet, beteuert Perera. Im Gebrauch benötige das neue Filtermaterial weniger Energie zum Durchpumpen der Luft als heutige Luftreinigungssysteme, die mit Aktivkohlepellets arbeiten.

Suche nach einem Industriepartner

Mit FOAM3R könnten Strukturen für ein breites Anwendungsspektrum hergestellt werden, etwa für Flugzeugkabinen, Autoluftfilter, Schiffs- und Bootskabinen, Lüftungs- und Klimaanlagen, Luftreiniger für Privathaushalte sowie Beatmungsgeräte.

"Wir haben ein hocheffizientes System entwickelt, bei dem es keine Abfälle gibt wie bei vielen kommerziellen Luftreinigern. Unser nächster Schritt besteht darin, einen Industriepartner mit dem erforderlichen Fachwissen zu finden, um unseren Luftreiniger auf den Markt zu bringen", schließt Perera.

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